Prostituierte ermordet
Pizzareste überführten Serienkiller nach 13 Jahren
Mehr als 13 Jahre, nachdem er mindestens vier Frauen getötet haben soll, lebte ein US-Amerikaner unbehelligt weiter - nun wurde Rex Heuermann in New York wegen der schrecklichen Bluttaten verhaftet. Ein Stück Pizza, das der Verdächtige entsorgt hatte, brachte Ermittler das Beweismittel, um den Fall nach mehr als einem Jahrzehnt zu lösen.
Die sogenannten Gilgo-Beach-Morde hatten 2010 landesweit für Aufsehen gesorgt. Insgesamt elf Leichen auf der New Yorker Insel Long Island entdeckt - nun könnte ein Teil der Mordserie geklärt sein. Bei den meisten der Opfer handelte es sich um Prostituierte. „Heute ist ein guter Tag“, sagte Rodney Harrison, der Polizeichef des Landkreises Suffolk County, der einen großen Teil von Long Island umfasst. „Rex Heuermann ist ein Dämon.“
Handydaten und DNA-Spuren wurden ausgewertet
Die Staatsanwaltschaft von Suffolk County hatte Anfang 2022 eine neue Ermittlergruppe gegründet, um die Mordfälle aufzuklären. Die Ermittler kamen dem mutmaßlichen Täter zunächst über sein Auto auf die Spur, das ein Zeuge damals gesehen hatte. Sie werteten dann umfassende Handy-Daten aus und konnten aufgrund neuer DNA-Tests auch an den Leichen gefundene Haare Heuermann zuordnen.
Ehefrau war während Bluttaten stets auf Reise
Die DNA des Verdächtigen erhielten die Ermittler über Pizzareste, die Heuermann in einer Mülltonne in Manhattan entsorgt hatte – seine DNA stimmte mit jener überein, die an der Fessel eines der Opfer gefunden worden war. Die Ermittler fanden zudem heraus, dass Heuermanns Ehefrau stets verreist war, als sich die Morde ereigneten. Der Mann wurde schließlich am Donnerstagabend festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, 2009 und 2010 drei junge Prostituierte ermordet zu haben. Bei der Ermordung einer weiteren Prostituierten, die 2007 verschwunden war, wird er jetzt als Hauptverdächtiger geführt.
Der rätselhafte Fall hatte Ende 2010 begonnen und das Land in Atem gehalten. Bei der Suche nach einer vermissten Prostituierten entdeckten Ermittler entlang des abgelegenen Strandabschnitts Gilgo Beach auf Long Island nach und nach Leichen und Leichenteile. Die Vorstellung, dass ein Serienmörder in der Gegend sein Unwesen treiben könnte, hatte damals für Angst und Schrecken gesorgt. Allerdings gingen die Behörden in der Folge nicht von einem Einzeltäter aus.
Staatsanwalt: „Der Fall ist noch nicht vorbei, er beginnt erst“
So sagte der damals zuständige Staatsanwalt Thomas Spota im Frühjahr 2011, es gebe „keinen Beweis, dass alle Leichen das Werk eines Mörders sind“. Vielmehr könnte es bis zu vier unterschiedliche Täter geben. Die Gegend um Gilgo Beach sei „für einige Zeit als Ablageplatz für sterbliche Überreste genutzt“ worden. Der jetzige Staatsanwalt Tierney betonte am Freitag, die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. „Der Fall ist noch nicht vorbei, er beginnt erst.“ Auch Polizeichef Harrison betonte, die Ermittlungen zu den anderen Mordfällen würden weitergehen.
Insgesamt waren am Gilgo Beach die sterblichen Überreste von neun Frauen, einem Mann und einem Kleinkind entdeckt worden. Die Morde bilden die Grundlage für den Netflix-Film „Lost Girls“ aus dem Jahr 2020.
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