Überraschende Wende in den Spekulationen um die Zukunft von Verena Dunst: Gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil kündigte sie ihren Rückzug als Landtagspräsidentin und SPÖ-Vorsitzende des Bezirkes Güssing an. Anders als erwartet, wird die 65-Jährige weiterhin im Landtag vertreten sein.
Dass innerhalb der SPÖ Burgenland Personalrochaden bevorstehen, war längst kein Geheimnis mehr. Spätestens nach der endgültigen Entscheidung, wer die Bundespartei anführen wird, war klar, dass als nächstes wichtige Positionen im roten Landhaus in Eisenstadt neu verteilt werden.
Wechsel in Spitzenpositionen
Landeshauptmann und Landesparteichef Hans Peter Doskozil hatte tiefgreifende Funktionswechsel für den Herbst angekündigt. Zu hören war, dass Klubobmann Robert Hergovich künftig die Rolle des Landtagspräsidenten übernehmen soll.
Die Leitung des SPÖ-Klubs soll danach auf Roland Fürst - derzeit Landesgeschäftsführer - übertragen werden. In seine Fußstapfen als Landesgeschäftsführer könnte eine tatkräftige Frau treten, die aktuell im Büro des Landeshauptmannes beschäftigt ist. Die Rede ist von Jasmin Puchwein.
Neue Aufgaben in der Partei
Beendet sind die Spekulationen rund um Verena Dunst. Wie Doskozil nun bei einer Pressekonferenz in Stegersbach in ihrem Heimatbezirk Güssing bekannt gab, wird die 65-Jährige zwar im Herbst aus dem ehrwürdigen Amt als Landtagspräsidentin ausscheiden, um mehr Zeit für die Familie zu haben, der Politik den Rücken kehren, wird die agile Langzeitpolitikerin allerdings nicht.
Dunst erhält ein Fixmandat im Landtag und wird SPÖ-Sprecherin für die ältere Generation. In dieser Funktion soll Dunst nicht nur in der laufenden Periode tätig sein, sondern auch auf der Landesliste für die kommende Landtagswahl im Jahr 2025 kandidieren.
Lob an Ausnahmepolitikerin
„Wir wollen auf das Know-how und die enorme politische Kraft von Verena Dunst in der Landespolitik nicht verzichten. Klar ist daher, ihre politische Biografie bewegt sich nicht auf ein Ende zu, sondern wird um weitere Kapitel fortgesetzt“, erklärte der Landeshauptmann.
1958 in Zürich geboren, fiel die Südburgenländerin in ihren Stationen als Nationalratsabgeordnete und Landesrätin immer wieder durch Temperament, Arbeitseifer und Durchhaltevermögen auf. Am 28. Februar 2019 wurde die frühere Lehrerin und Schuldirektorin die erste Landtagspräsidentin im Burgenland. Sie ist seit 1982 Mitglied des SPÖ-Landesvorstandes und seit 1997 im Landesparteipräsidium. Der Bezirksorganisation Güssing steht die Präsidentin der Volkshilfe Burgenland ebenfalls seit 1997 als Vorsitzende vor. Zuletzt vertrat Dunst die Landesorganisation auch im Bundesparteipräsidium mit dem neuen SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler.
Dankeschön an die Familie
„Der Zeitpunkt ist gekommen, um Kernfunktionen zu übergeben“, ergänzte Verena Dunst, die sich bei ihrer Familie bedankte: „Ich bin in meiner Karriere sehr gefordert gewesen. Nun will ich meinem Mann Manfred, meinen Töchtern Susanne und Julia und meinem Enkelkind Marie Verena etwas für ihr grenzenloses Verständnis zurückgeben, vor allem mehr Zeit.“
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