GemNova-Pleite

Schöpf holt zum Rundumschlag gegen Kritiker aus

Tirol
10.07.2023 15:34

Nachdem die Rettung des insolventen Dienstleistungsunternehmens des Tiroler Gemeindeverbandes, GemNova, gescheitert ist, holte GV-Präsident Ernst Schöpf (ÖVP) bei der Bürgermeisterkonferenz am Montag in Zirl zu einem Rundumschlag gegen seine Kritiker aus. Schöpf (ÖVP) kündigte zudem an, bei der Neuwahl im Herbst nicht mehr zu kandidieren.

In der Causa GemNova gingen am Montag die Wogen hoch. Zum einen waren nicht einmal die geforderten 90 Prozent der Gemeinden in Zirl vertreten. Zum anderen war die Bereitschaft, die Mitgliedsbeiträge anzuheben, um den Schuldenberg abzubauen, nicht gegeben - besonderes größere Gemeinden sträubten sich dagegen.

Nicht genügend Bürgermeister anwesend
Eine Abstimmung an sich habe letztlich gar nicht stattgefunden. Am späten Vormittag waren nämlich nur 219 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister anwesend, rund 20 schalteten sich danach noch online hinzu, was letztlich nicht reichte. Die vom Land zuletzt eingeforderte Zustimmung von 90 Prozent sei ohnehin „verdammt ehrgeizig“ gewesen, so Schöpf.

Die GemNova sei damit jedenfalls Geschichte, eine Insolvenzgefahr auch für den Gemeindeverband an sich sah das ÖVP-Urgestein jedoch nicht. Der Verband werde sich personell neu aufstellen, eine Neugründung oder dergleichen brauche es jedoch nicht, zeigte sich der Söldener Bürgermeister überzeugt.

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Mein Bedarf an Hinterfotzigkeit, Intrigen und Vertrauensbruch ist nachhaltig gestillt. Für mein gesamtes restliches Leben.

Ernst Schöpf

Er werde jedenfalls bei der bereits angekündigten Neuwahl im Herbst nicht mehr zur Verfügung stehen. Und dann setzte Schöpf zu einer heftigen Abrechnung mit seinen Kritikern im Verband an. „Mein Bedarf an Hinterfotzigkeit, Intrigen und Vertrauensbruch ist nachhaltig gestillt. Für mein gesamtes restliches Leben“, erklärte das ÖVP-Urgestein, der den Verband seit 2009 führte.

„Der Schöpf Ernst muss nicht Präsident sein“
Angesprochen auf einen Kritiker, seinen Vizepräsidenten und Telfer Bürgermeister Christian Härting (ÖVP), meinte Schöpf: „Der Schöpf Ernst muss nicht Präsident sein. Aber Härting darf es nicht werden. Diesen Charakter habe ich ausreichend kennengelernt.“

Er konzentriere sich fortan ausschließlich auf den Bürgermeisterposten in Sölden, den er seit über 30 Jahren innehat, so Schöpf, der in den vergangenen Jahrzehnten zu den prägenden Politikern der Tiroler ÖVP gehört hatte. „Ich mache mich vom Acker!“

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