London '12 in Gefahr

Millionenbetrug im Behindertensport-Verband

Sport
12.12.2011 16:45
Schock in Österreichs Behindertensportszene. Ausgerechnet der Finanzreferent soll den heimischen Verband bei privaten Spekulationsgeschäften um eine Million Euro betrogen haben. Während die Staatsanwaltschaft ermittelt, klafft in der Finanzierung für die Paralympics 2012 in London ein riesiges Loch.

Der selbst oberhalb beider Knie amputierte Mitarbeiter war beim Österreichischen Behindertensportverband zugleich Finanzreferent und Buchhalter. In dieser Funktion hatte er volle Kontrolle über die sechs Konten der Organisation.

Von diesen soll er seit Mitte 2010 immer wieder Summen auf sein Privatkonto abgezweigt haben - für undurchsichtige Börsengeschäfte mit Aktienoptionen. Dabei soll der bisher als äußerst zuverlässig beschriebene Verdächtige selbst zum Betrogenen geworden sein. Er saß offenbar einem windigen Anlagebetrüger auf und verlor nicht nur das Geld seines Arbeitgebers, sondern auch die eigenen Ersparnisse. Gegen das Finanzunternehmen laufen übrigens schon in anderen Ländern Ermittlungen.

Für den österreichischen Behindertensportverband ist das Ganze jedenfalls eine Katastrophe. Anwalt Franz Marhold: "Insgesamt geht es um 1,06 Millionen Euro oder mehr als die Hälfte unseres Jahresbudgets." Während der Finanzreferent nach einer Selbstanzeige fristlos entlassen wurde und die Staatsanwaltschaft Wien wegen Untreue ermittelt, geht es für den Verband nun um Schadensbegrenzung.

Gilt es doch, das klaffende Finanzloch für die Paralympics 2012 in London irgendwie zu stopfen. Da man sich wohl kaum beim offenbar mittellosen Verdächtigen schadlos halten kann, werden dringend Sponsoren und Gönner gesucht. Sonst sind im schlimmsten Fall Spitzensportler wie Rollstuhl-Olympiasieger Thomas Geierspichler bei den Sommerspielen nicht dabei. "Wer jetzt hilft, hilft doppelt", appelliert Marhold.

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(Bild: KMM)



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