30.06.2023 15:00

Reformen notwendig

„50 Prozent mehr Erstkontakte bei Caritas“

Der finanzielle Druck ist für viele Menschen in Österreich gestiegen. „Die Schlangen vor den Caritas-Lebensmittelausgaben werden immer länger.“ Besonders das untere Drittel brauche nun dringend weitere Unterstützungsmaßnahmen, sagt Caritas-Direktor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner im krone.tv-Talk mit Jana Pasching.

Probleme rund ums Wohnen, Mietpreise und Energiekosten, aber auch die gestiegenen Lebensmittelpreise bereiten vor allem armutsbetroffenen Menschen am meisten Sorgen.

Die Erstkontakte bei den Sozialberatungsstellen seien im vergangenen Jahr um mehr als 50 Prozent gestiegen. „Viele Menschen überlegen dreimal, ob sie sich überhaupt an uns wenden sollen, weil sie sich für ihre Situation schämen“, berichtet Schwertner von persönlichen Gesprächen. Die Caritas hat ihre Hilfsangebote aufgrund der gestiegenen Nachfrage bereits ausgebaut. Mittlerweile gibt es 71 Sozialberatungsstellen.

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in den letzten Monaten größer geworden, so Schwernter. Das zeigt auch eine von der Boston Consulting Group durchgeführte Umfrage. Ein Drittel des gesamten Finanzvermögens in Österreich ist in der Hand der 335 reichsten Menschen.

Es sei wichtig, jetzt zu handeln, auch wenn die Politik schon einiges geschafft hätte. So lobt Schwertner etwa das Paket gegen Kinderarmut; Einmalzahlungen hingegen hätten wenig gebracht. Außerdem: Dass die bedarfsorientierte Mindestsicherung abgeschafft und durch die Sozialhilfe neu völlig ungenügend ersetzt wurde, erweist sich laut Schwertner als Fehler der vorangegangenen Regierung. Nun wäre der Moment, diese Fehler auszubessern.

Welche Reformen es noch brauchen würde und wieso Kinderarmut besonders in der Ferienzeit sichtbar wird, sehen Sie im Video oben.

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