„Ersatzmutter“ Martin:

Damwild-Baby „Anton“ vor dem sicheren Tod gerettet

Martin Hampel zieht seinen Schützling „Anton“ mit einer speziellen Milch-Mixtur auf. Es scheint ihm sehr gut zu bekommen.

(Bild: zVg)

Im Naturpark Dobersberg wurde ein neugeborenes Kalb von seiner Mutter verstoßen. Tierfreund Martin Hampel nahm es in Absprache mit den Wächtern zu sich. Für den Notfall öffnete auch die Tierklinik Dobersberg ihre Pforten. Die beherzten Retter dürften mit ihrer Aktion Erfolg haben: „Anton“ tollt schon herum!

Eigentlich begleitete der natur- und jagdkundige Martin Hampel nur einen Wildkräuterexperten aus Wien, der sich im Naturpark Dobersberg im Waldviertel mit einer Gruppe auf die Spuren der oft heilbringenden Pflanzen begab. Als Helfer bekam der 57-Jährige mit, dass es Naturpark-Obmann Leo Ledwinka im Damwild-Gehege schade fand, dass man ein abgestoßenes Geweih eines Junghirsches dort nicht auffinden konnte. Also wollte Hampel helfen und ging ins Gehege.

Kalb war mutterseelenallein
Anstelle des Geweihs machte er einen besonderen Fund: Ein männliches Damwild-Kalb lag ganz in die Ecke gekauert und mutterseelenallein, kraftlos, knapp vor Hungertod, da. Nachdem man sich zu hundert Prozent vergewissert hatte, dass die Mutter ihr Kalb verstoßen hatte, folgte die Rettungsaktion: In Absprache mit Ledwinka, der das Tier bis dahin nicht bemerkt hatte, wickelte es Hampel in Kleidung.

Tierklinik war sofort bei Rettung dabei
Für diesen Notfall öffnete auch die Tierklinik Dobersberg. Die Ärztin bestätigte: „Das Kalb war stark dehydriert. Es bekam Infusionen und Antibiotika“, lobt der Naturkenner den vorbildlichen Einsatz. Dass das Kleine, das er „Anton“ taufte, damit über dem Damm ist, war aber noch lange nicht gesagt.

Spezieller Milchmix päppelte „Anton“ auf
Zur Stärkung verabreichte er ihm eine Mischung aus Ziegenmilch und Katzenmilchpulver. Bereits einen Tag später war es quicklebendig. Der Retter wurde auch schon als „Mutter“ akzeptiert: Er ahmt spezielle Laute des Muttertiers nach, „Anton“ gibt Antwort und läuft ihm zu. Martin Hampel möchte das Damwild nun unbedingt aufziehen. „Eine herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgabe“, betonen Experten. Aber Hampel ist fest entschlossen. Offenbar der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!