Lange Suche in Tirol

„Kriminalfall“ am Berg: Alpinist tot aufgefunden

Tirol
19.06.2023 18:59

Jener erfahrene Alpinist (61), nach dem seit Ende April im Bereich der Wollbachspitze (Zillertaler Alpen) gesucht wird, ist tot: Ein Team der Alpinpolizei entdeckte am Montag die Leiche des Mannes auf einem Schneefeld. Eine lange Suche wie in einem Kriminalfall mit vielen Fragezeichen ist damit zu Ende.

Der erfahrene und konditionsstarke Bergsteiger aus dem Tiroler Unterland war am 22. April gegen 5.30 Uhr alleine zu einer kombinierten Rad- und Skitour im Bereich Zillergrundaufgebrochen. Nachdem er bis 21.30 Uhr nicht zurückgekehrt war, schlugen die Angehörigen Alarm. Eine Suche unter Beteiligung der Bergrettungen Tux, Ginzling und Mayrhofen, der Polizei Mayrhofen und der Alpinpolizei verlief zunächst negativ und wurde kurz nach Mitternacht unterbrochen.

Hohe Lawinengefahr erschwerte Suche
Nachdem am Morgen des darauffolgenden Tages das Auto des Vermissten im Bereich Zillergrund aufgefunden worden war, wurde die Suchaktion unter Beteiligung der Bergrettung Mayrhofen, der Polizei und des Polizeihubschraubers im Bereich Zillergrund wieder aufgenommen. Da bei einer Alm im Sundergrund, einem Seitental des Zillergrunds, auch das Fahrrad des Mannes aufgefunden wurde, stieg die Bergrettung Mayrhofen mit fünf Mann in Richtung Wollbachspitze (3209) auf, musste jedoch die Suche aufgrund des schlechten Wetters (Nebel) und der hohen Lawinengefahr gegen Mittag abbrechen.

(Bild: ZOOM.TIROL)

Ausrüstung lag in steiler Flanke
Mehrere Schlechtwettereinbrüche mit meterhohem Neuschnee erschwerten bzw. verhinderten in der Folge weitere Suchaktionen. Während einiger weniger Schönwetterfenster sondierten Mitglieder der Bergrettung Gipfelbereich und die darunterliegenden Hänge. Schließlich wurden in einer Flanke beide Skier und ein Stock gefunden. Als Unglücksursache kamen ein Spaltensturz, ein Wechtenbruch oder eine Lawine infrage. 

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Beim Anflug ins Suchgebiet sahen wir dann schon die Leiche des Mannes auf einem Schneefeld liegend.

Florian Bauernfeind, Leiter der Alpinpolizei Schwaz

(Bild: Alpinpolizei)

Statt Übung erneute Suchaktion
Am Montag nützte ein Trupp der Alpinpolizei das warme Wetter zu einer erneuten Suche: „In Abstimmung mit der Bergrettung Mayrhofen entschlossen wir uns, statt einer Übung das Gebiet ein weiteres Mal abzusuchen“, schildert Florian Bauernfeind, Leiter der Alpinpolizei im Bezirk Schwaz. „Beim Anflug ins Suchgebiet sahen wir dann schon die Leiche des Mannes auf einem Schneefeld liegend.“

Kein Spaltensturz wie ursprünglich vermutet
Der Körper war noch teilweise mit Schnee bedeckt. Der Fundort liegt etwa 300 Meter unterhalb jenes Punktes, an dem die Ausrüstungsgegenstände gefunden worden sind", schildert Bauernfeind. Die Leiche wurden vom Polizeihubschrauber Libelle geborgen und ins Tal geflogen. Für Dienstag ist eine Obduktion angesetzt. Eine lange und rätselhafte Suche hat damit ihr Ende gefunden, die Angehörigen haben nun Gewissheit.

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