„Zu wenig Förderung“

Sind Frauen in unserem Land schlecht beraten?

Oberösterreich
28.05.2023 09:00

Oberösterreich hat die Förderungen für viele Hilfseinrichtungen angehoben - allerdings zum Teil auf Kosten von anderen Stellen.

Im Februar erschütterte die Bluttat in Bad Leonfelden das Land: Ein damals 18-Jähriger soll, wie ausführlich berichtet, seine 19-jährige Bekannte mit einer Schneestange erschlagen haben. Insgesamt wurden dieses Jahr in Österreich bereits zwölf Frauen Opfer tödlicher Attacken.

22 Beratungsstellen in Oberösterreich
Angesichts der zunehmenden Gewalt gegen Frauen kommt den 22 Beratungsstellen in OÖ eine gewichtige Bedeutung zu. Die Grünen wollten nun per schriftlicher Anfrage im Landtag von der zuständigen LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) wissen, wie es um die Frauenberatung im Land bestellt ist.

Von niedrigem Niveau angehoben
„Die Antworten sind ernüchternd“, urteilt die Frauensprecherin der Grünen, Dagmar Engl. Zwar seien die Förderungen durch das Frauenreferat heuer für die meisten Frauenberatungsstellen gestiegen. Davor seien die Förderungen aber jahrelang gar nicht oder kaum angehoben worden.

Fördermittel nur „verschoben“
Die heurige Erhöhung sei daher „deutlich zu wenig, um die versäumten Anpassungen und damit langjährige Stagnation wettzumachen“, sagt Engl. Schließlich habe die allgemeine Teuerung auch vor den Beratungsstellen nicht Halt gemacht. Weiters kritisiert Engl, dass die Fördermittel nur „verschoben“ worden seien: Dass manche Beratungsstellen mehr Geld bekommen, gehe zulasten anderer.

Viele Beratungsstellen auf wenige Einwohner
Tatsächlich bekommt etwa der Verein Insel in Scharnstein heuer nur noch 43.800 Euro, im Vorjahr waren es noch 62.300. Haberlander begründet das damit, dass es im Bezirk Gmunden bei einem „nicht so hohen Bevölkerungsschlüssel“ gleich vier Frauenvereine und -beratungsstellen gebe.

Zitat Icon

Ein Bemühen ist erkennbar. Aber wenn Förderungen von einem bescheidenen Niveau aus steigen, sind sie nicht zwingend ausreichend.

Dagmar Engl, Frauensprecherin der Grünen im Landtag

Engl wünscht sich indes eine umfassende Evaluierung: Für den Bereich gebe es „zu wenig Geld, zu viel Bürokratie und ein ausbaufähiges Bewusstsein in den verschiedenen Ressorts, welche Bedeutung Gewaltprävention hat“.

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