Gesprächsangebot

Angedrohter Post-Streik ist – vorerst – abgewendet

Österreich
03.11.2011 17:03
Der angedrohte Streik bei der Post findet vorerst nicht statt. Post-Chef Georg Pölzl (Bild) hat der Gewerkschaft Gespräche für Montag kommender Woche angeboten. Bis dahin verzichtet die Belegschaftsvertretung auf Proteste. Sollten die verschiedenen kritisierten Punkte jedoch nicht rasch angegangen werden, steht ein Streik wieder im Raum, warnte Gewerkschaftschef Helmut Köstinger. "Papierln lassen wir uns sicher nicht."

Wesentliche Punkte des Forderungskataloges der Postgewerkschaft sind ein Stopp der Mitarbeitergespräche mit jenen Kollegen, die das Unternehmen angeblich loswerden will, ein Ende der Frühpensionierungen gegen den Willen der Postler, ein Stopp der Auslagerungen, mehr Personal und eine Abgeltung drohender Einkommensverluste. Außerdem müsse der Umgang des Managements mit den Untergebenen "menschlicher" werden.

Die Postgewerkschaft hatte vorige Woche eine Streikfreigabe beim ÖGB beantragt und diese am Donnerstag erhalten. ÖGB-Präsident Erich Foglar meinte, es ist inakzeptabel, ältere Beschäftigte aus den Unternehmen zu drängen.

Vorwurf des Mobbyings
In einem offenen Brief hielt Post-Chef Pölzl nun fest, dass in dem Unternehmen keine Mitarbeiter gemobbt werden, aber das Leistungsprinzip herrsche. "Wir bekennen uns klar zu einer Leistungskultur. Leistungsorientierung und Wertschätzung stehen in keinerlei Widerspruch zueinander", so Pölzl. Weiters heißt es: "Wir halten ausdrücklich fest, dass keine Kündigungswelle vorbereitet wird."

Frühpensionierungen
Zum Vorwurf der zwangsweisen Frühpensionierungen merkte der Post-Chef an: "Das Gesetz sieht bei einer dauernden Dienstunfähigkeit die Versetzung des Beamten in den Ruhestand - von Amts wegen oder auf seinen Antrag hin - vor. Ein Handlungsspielraum seitens des Unternehmens besteht aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen dabei nicht."

Auslagerungen
Beim Konfliktthema Outsourcing gibt sich Pölzl kulant: "Wir halten nochmals ausdrücklich fest, dass generelle Auslagerungen von Tätigkeiten oder Betriebsteilen an die Post-Tochter Feibra oder andere Privatfirmen nicht angestrengt werden." Zudem erklärte er, dass die Post und Feibra "bewusst unabhängig" am Markt operieren und die Feibra im Post-Bereich nur herangezogen werde, wenn Spitzenzeiten abgedeckt werden müssten.

Kollektivvertrag
Zu den Forderungen nach einer Weiterentwicklung des Kollektivvertrages gab sich Pölzl hingegen zugeknöpft: Darüber könne man zwar gerne reden, Verbesserungen müssten aber leistbar sein. Reallohnkürzungen werde es jedenfalls nicht geben.

Pölzl erwartet, dass ein Gutteil der Konfliktthemen rasch abgearbeitet werden könne. Viele Bereiche würden demnach ohnehin im täglichen Geschäft besprochen und verbessert.

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