Eifersuchtsdrama

Verschanzt und Feuer gelegt: Italiener verurteilt

Tirol
16.05.2023 18:45

Cobra, Hubschrauber, Hundestaffel und Feuerwehr rückten im März zu einem Hof in Reith bei Kitzbühel aus. Aus Eifersucht war ein 24-Jähriger durchgedreht, nun gab es die Quittung am Landesgericht.

Wer von krankhafter Eifersucht geplagt ist, hat einige Fragen, wenn die Freundin von einem Urlaub zurückkehrt. Dies war die Ausgangslage, warum der Streit zwischen einem Italiener (24) und seiner einheimischen Lebensgefährtin (33) komplett aus dem Ruder lief.

„Er hat sie eingesperrt, ihr Schlüssel und Handy weggenommen, dann hatte er längere Zeit ein Fleischermesser in der Hand“, ließ die Staatsanwältin die dramatischen Stunden Revue passieren. „Du kommt nicht lebend hier raus“, soll der Angeklagte zudem gedroht haben.

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Du kommst hier nicht lebend raus.

Drohung des 24-Jährigen laut Anklage

Zahlreiche Einsatzkräfte „belagerten“ Bauernhof
Kurz beruhigte sich dann die Situation, das Paar schlief auf der Couch ein. Die Frau konnte dann Alarm schlagen, es kam zu einer Art „Belagerung“ des Hofes durch die Einsatzkräfte, die Tür wurde durch eine Couch verbarrikadiert. Schließlich entzündete der 24-Jährige noch eine Küchenrolle, die eine Kiste mit Spielzeug in Brand setzte. Eine in Richtung Polizei geworfene Flasche prallte am Türrahmen ab. Letztlich flüchtete der Mann, wurde bei einer Firma in St. Johann gestellt.

„Belagerungszustand“ beim Bauernhof (Bild: ZOOM.TIROL)
„Belagerungszustand“ beim Bauernhof

Drogen-Pilze verantwortlich gemacht
Der Italiener, der in seinem Land im Spitzensport aktiv war, relativierte beim Prozess das Geschehen . Schuld sei hauptsächlich, dass er sich „Magic Mushrooms“) aus dem Internet bestellt und wohl die falschen erwischt habe, er sei aufgeputscht gewesen. Auch von Todesdrohungen wollte er nichts mehr wissen. Folge war auch, dass drei Polizisten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht wurden.

Freundin: „Hätte mich nicht zu flüchten getraut“
Auch die Freundin sagte beim Prozess aus, dafür wurde der Angeklagte aus dem Saal geführt. Sie habe sich in der ganzen Zeit nie getraut, aus dem Haus zu flüchten, schilderte sie. Und erklärte damit, warum man nach den Drohungen noch gemeinsam vor dem TV saß.

Der Schöffensenat entschied auf drei Jahre Haft und sah die Delikte der Freiheitsentziehung, der gefährlichen Drohung, des Widerstandes gegen die Staatsgewalt und der Brandstiftung als verwirklicht. An die Versicherung sind aufgrund der Schäden 15.000 Euro zu zahlen, an die Freundin vorerst 1000 Euro. Die verletzten Polizisten erhalten je 150 Euro. Der Angeklagte und sein Verteidiger erbaten sich Bedenkzeit.

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