Über ganze Landstriche zog der weithin sichtbare trichterförmige Wirbel einer Windhose und näherte sich mehr und mehr dem Boden. Das bedrohliche Himmelsereignis schlug am Samstag in Ziersdorf als Tornado mit voller Wucht am Boden ein. Die Feuerwehr war in ihrer Zentrale - sie bereiteten gerade alles für ein großes Fest vor.
Es war ein Hype, nicht nur in sozialen Medien: Mit Besorgnis beobachteten Bewohner des südwestlichen Weinviertels eine Windhose, die schon von weitem sichtbar hoch am Himmel zog. In Ziersdorf im Bezirk Hollabrunn kam es dann zum Erd-Kontakt - dort zeigte das (Un-)Wetterphänomen seine volle Kraft: Auf einer Schneise von wenigen hundert Metern beschädigte der Tornado, wie berichtet, drei Wohnhäuser am Ortsrand, knickte Telefonmasten und wirbelte ein Vordach durch die Luft.
Feuerwehr eilte zu Einsatzfahrzeugen
Und dies just, als die Florianis der Marktgemeinde mitten in den Vorbereitungsarbeiten für ein großes Fest im Feuerwehrhaus waren. „Wir ließen Tische, Bänke und Teller stehen und sprangen in die Einsatzfahrzeuge“, erzählt FF-Sprecher Andreas Kisser. Schon optisch vorgewarnt, war rasch Unterstützung von den Feuerwehren Ravelsbach und Groß Weikersdorf zur Stelle. „Ein herzliches Dankeschön den Kollegen - wir konnten trotz des enormen Arbeitsaufwands noch alle Vorarbeiten für unsere große Feier fertigstellen.“
Früher gab es vereinzelt Windhosen auf Feldern. Es gibt zu denken, wie die Naturkräfte sich in voller Wucht entwickelt haben.
Erwin Pröll - der Alt-Landeschef wohnt knapp zwei Kilometer vom Ort der Tornadoschneise entfernt.
Das Ausmaß der Schäden
Bei einem Rundgang bemerkte Bürgermeister Hermann Fischer erst tags darauf das ganze Ausmaß der Schäden: „Die Holzhütte der Biomassedeponie hat es aus den Angeln gehoben – die Teile sind am Nachbargrundstück verstreut.“
Detail am Rande: Gesegnet wurde beim FF-Fest am Sonntag auch ein Kranwagen, den die Florianis in 500 freiwilligen Arbeitsstunden auf Einsatztauglichkeit umgebaut haben, wie der Bürgermeister erläutert: „Diese Anschaffung hatten wir nach einem schrecklichen Unwetter vor fast genau zwei Jahren mit mehr als 100 Millionen Euro Schaden beschlossen. Und gerade einen Tag vor der Inbetriebnahme passierte nun wieder ein gefährliches Wetter-Extrem.“
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