Letzter Wunsch erfüllt

1000 Vespa-Fahrer begleiteten todkranken Josef

Oberösterreich
08.05.2023 06:00

Dem 84-jährigen Josef wurde sein letzter Wunsch erfüllt. Ein gigantischer Vespa-Konvoi eskortierte den auf einer Trage Liegenden ins Salzkammergut.

Die Lebenszeit von Josef W. aus dem Bezirk Eferding steht leider kurz vor dem Ende. Ärzte können nicht mehr helfen. Ein akuter Muskelschwund hat seinen ganzen Körper erfasst, vom Hals abwärts ist er bereits bewegungsunfähig. Und auch der Herzmuskel wird immer schwächer.

Im Hof des Stiftes Kremsmünster parkten hunderte Vespas. (Bild: Dostal Harald)
Im Hof des Stiftes Kremsmünster parkten hunderte Vespas.

Eine letzte Ausfahrt
Seine Tage scheinen gezählt – das weiß der 84-Jährige auch. Kürzlich äußerte er den finalen Wunsch, noch einmal mit seiner geliebten Vespa eine Ausfahrt machen zu können. Doch selbst im Beiwagen wäre das unmöglich, da Josef nicht mehr sitzen kann. Dem Wunscherfüller Florian Aichhorn vom Verein Rollende Engel kam das zu Ohren. Gemeinsam mit Saskia Stadler von Motorsport-Stadler in Neuhofen/K. rief er via Internet und „Krone“ zu einer Vespa-Ausfahrt am Sonntag ins Salzkammergut auf.

Der 16 Monate alte Lino aus Enzenkirchen hatte seine Spielzeugvespa dabei. (Bild: Dostal Harald)
Der 16 Monate alte Lino aus Enzenkirchen hatte seine Spielzeugvespa dabei.

300 erhofft, 1000 erschienen
Die Zweiradfahrer sollten das Engelsmobil begleiten, in dem Josef auf einer mobilen Trage transportiert wird. Und das Echo war gigantisch: „Wir haben 300 Teilnehmer erhofft, geworden sind es mehr als 1000“, jubelte Aichhorn. Sie kamen aus ganz OÖ und darüber hinaus, wie Reinhard Guepe (55), der um 7 Uhr früh in Stockerau losgefahren war. Arnold Kastenhuber aus Attersee wiederum feierte am Sonntag seinen 50. Geburtstag, wollte ihn unbedingt auf der Vespa und mit Josef verbringen.

Aus allen Landesteilen kamen Vespa-Fahrer, um an Josefs letzter Reise und der Segnung teilzunehmen. (Bild: Dostal Harald)
Aus allen Landesteilen kamen Vespa-Fahrer, um an Josefs letzter Reise und der Segnung teilzunehmen.

Drei Kilometer lang war der Zweirad-Konvoi, der im Stift Kremsmünster gesegnet wurde und dann weiter an den Traunsee nach Gmunden fuhr, wo Speis und Trank warteten. „Es war wunderschön“, seufzte Josef am Abend müde – aber überglücklich.

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