Queen Camilla:

Von „nicht standesgemäß“ zur Königin von Charles

Royals
05.05.2023 14:00

Wenn Camilla am Samstag an der Seite von Charles III. zur Königin gekrönt wird, ist dies nicht nur ein weiterer wichtiger Tag in der Geschichte des britischen Königshauses, sondern auch ein persönlicher Sieg für den Monarchen. Schließlich war er schon lange fest entschlossen, sie zu seiner Königin zu machen - und erfuhr dabei viel Gegenwind.

Noch vor wenigen Jahrzehnten, in den für das britische Königshaus turbulenten 90er-Jahren, wurde Camilla einfach nur als „die andere Frau“ in Charles‘ damaliger Ehe mit Prinzessin Diana abgetan und teilweise verteufelt. Jahrelang waren Camilla und Diana Rivalinnen - und lange schienen die Briten die Abneigung der Prinzessin für die von ihr als „Rottweiler“ verhöhnte Nebenbuhlerin zu teilen.

Die „Neue“
Nur langsam konnten sie sich nach Dianas Scheidung und ihrem tragischen Unfalltod im August 1997 für die „Neue“ an der Seite des Thronfolgers erwärmen. Lange galt Camilla den Briten nur als Ehebrecherin und Zerstörerin des angeblichen „Traumpaars“ Charles und Diana.

Nicht standesgemäß
Camilla und Charles lernten sich bereits Anfang der 70er-Jahre bei einem Polospiel kennen und verliebten sich. Doch die selbstbewusste Tochter des britischen Offiziers und Weinhändlers Bruce Middleton Hope Shand und Enkelin des dritten Barons Ashcombe galt als nicht ausreichend standesgemäß für einen künftigen britischen König.

1973 heiratete Camilla schließlich statt des Prinzen dessen Freund Andrew Parker Bowles, einen Offizier der britischen Armee. Das Paar hat zwei Kinder: den heutigen Food-Kritiker Tom Parker Bowles, dessen Patenonkel Charles ist, und die Kuratorin Laura Lopes.

Gefühle blieben
1981 folgte die „Traumhochzeit“ von Prinz Charles und Prinzessin Diana. Die Gefühle des Thronfolgers für seine Jugendliebe aber blieben - und wenige Jahre nach der Hochzeit nahmen Charles und Camilla ihre Affäre wieder auf. 1993 beendete dann ein von den Medien veröffentlichter Mitschnitt eines intimen Telefonats auf äußerst peinliche Weise endgültig alle Zweifel an der Art ihrer Beziehung.

1995 ließen sich Camilla und Andrew Parker Bowles scheiden, ein Jahr später folgten Charles und Diana. Viele Briten machten Camilla damals für das Scheitern der Ehe des Thronfolgers mit der glamourösen und beliebten Prinzessin verantwortlich. Nach deren Unfalltod 1997 kam eine rasche Hochzeit des Paares daher nicht in Frage. Doch Charles ließ wissen, dass seine Beziehung zu Camilla „nicht verhandelbar“ und sie selbst ein „zentraler Teil“ seines Lebens sei.

Zustimmung von Elizabeth II.
Langsam und mit Hilfe einer geschickten Pressearbeit des Hofes gewöhnten sich die Briten an Camilla als Partnerin an der Seite ihres Thronfolgers. Als das Paar im April 2005 endlich heiratete, jubelten ihm 20.000 Menschen in den Straßen von Windsor zu. Das Siegel royaler Zustimmung schließlich erhielt Camilla im vergangenen Jahr kurz vor dem Tod von Königin Elizabeth II., als diese erklärte, es sei ihr „aufrichtiger Wunsch“, dass die Schwiegertochter nach ihrem Tod den Titel einer „Königingemahlin“ tragen solle. Mit der Krönung wird sie nun Queen Camilla.

Obwohl Camillas Beliebtheitswerte in Umfragen weiterhin niedriger sind als die der meisten Royals, wird sie vom Volk zunehmend als warmherziger Mensch mit Bodenhaftung wahrgenommen.

„Sie hat ein sehr starkes Pflichtgefühl“, sagt der Royals-Experte Richard Fitzwilliams. „Ohne jeden Zweifel sieht sie ihre Rolle darin, Charles zu unterstützen, und sie sind Seelenverwandte - gleiches Alter, gleicher Sinn für Humor, gleicher Freundeskreis - lauter Dinge, die er und Diana nicht gemeinsam hatten.“

Ihre Stellung an der Seite des Regenten nutzt Camilla, um sich für Ziele einzusetzen, die ihr am Herzen liegen. Dazu gehört die Leseförderung, Unterstützung für Opfer von Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch und die Förderung der Kunst. Seit mehr als 20 Jahren ist sie zudem Vorsitzende der Königlichen Osteoporose-Gesellschaft - sowohl Camillas Mutter als auch ihre Großmutter erlagen den Folgen der Krankheit.

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(Bild: kmm)



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