Burgenland und Niedersachsen machen gemeinsame Sache und haben dafür jetzt auch eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben. Denn: Klima- und Naturschutz enden nicht an den Landesgrenzen.
Rund 1000 Kilometer trennen die Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel und Niedersächsisches Wattenmeer.
Für den Menschen eine schöne Strecke, Zugvögel können „die paar Kilometerchen“ in einem Rutsch durchfliegen, wie Peter Südbeck, der Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer verrät. Gestern wurde – im Rahmen der Bird Experience in Illmitz – eine Kooperationsvereinbarung zwischen Niedersachsen und dem Burgenland unterzeichnet. Der Grund: Beide Nationalparks haben so einiges gemeinsam. Denn auch am weit entfernten Wattenmeer sind die Böden und das Wasser salzig, genau wie im Seewinkel auch. Dementsprechend findet man hüben wie drüben dieselben Vogelarten.
Vieles ist ähnlich, manches wiederum aber ganz anders. Denn während wir im Burgenland mit der Trockenheit zu kämpfen haben, ist im Nationalpark Wattenmeer der steigende Meeresspiegel ein Problem.
„Wir müssen miteinander und voneinander lernen“ sind sich alle einig. Denn eines möchte man sowohl in Deutschland als auch hierzulande: Die Artenvielfalt erhalten und auch unseren Nachkommen noch eine halbwegs intakte Natur übergeben.
Klimawandel bremsen
„Es ist nötig, dass wir in puncto Klimawandel auf die Bremse treten“, schlagen Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und der deutsche Botschafter Michael Klor-Berchtold in dieselbe Kerbe. Für den burgenländischen Nationalparkdirektor Johannes Ehrenfeldner ist es wichtig, die Jugend ins Boot zu holen. Denn sie müssen auch in Zukunft die Biodiversität hochhalten und weiter gegen den Klimawandel ankämpfen.
Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel
Der Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel umfasst mit rund 97 Quadratkilometern den österreichischen Teil des Neusiedler Sees mit seinem breiten Schilfgürtel sowie die östlich daran anschließende Salzlackenlandschaft. Im Grenzbereich zwischen alpinen, pannonischen, asiatischen, mediterranen und auch nordischen Einflüssen haben sich um den Steppensee herum insbesondere in den Teilgebieten Zitzmannsdorfer Wiesen, Illmitz-Hölle, Sandeck-Neudegg, Apetlon-Lange Lacke und dem österreichischen Hanság/Waasen sehr unterschiedliche Lebensräume mit großer Artenvielfalt ausgeprägt.
Niedersächsisches Wattenmeer
Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer erstreckt sich entlang der niedersächsischen Nordseeküste zwischen der Insel Borkum und Cuxhaven. Die weitgehend von einer natürlichen Dynamik bestimmten Lebensräume in dem Gebiet von rund 345 Quadratkilometern stellen die Wattflächen, Salzwiesen, Dünen und Strände sowie Nahbereiche des niedersächsischen Küstenmeers annähernd vollständig dar. Mit seiner zentralen Lage auf dem Ostatlantischen Zugweg gilt das Wattenmeer als „Drehscheibe des Vogelzugs“.
Beide Nationalparke verbindet ihre besondere Wertigkeit und Bekanntheit als „Vogel-Nationalpark“; gemeinsame Arten sind zum Beispiel Seeregenpfeifer, Säbelschnäbler, Löffler und Graugans. Beiden Gebieten sind als UNESCO-Welterbestätte anerkannt, wobei beide jeweils Teil eines grenzüberschreitenden Welterbes sind. Zudem sind sie im Sinne der Ramsar-Konvention als Feuchtgebiete internationaler Bedeutung gelistet.
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