60.000-Euro-Luxusparty

Traumhochzeit am Wörthersee endet vor Gericht

Seine 60.000-Euro-Luxusparty brachte ein Kärntner Paar vor Richterin Bandion-Ortner.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Die Staatsanwaltschaft ortete Betrug, als ein Brautpaar am Wörthersee die Rechnung schuldig blieb. Das hochpreisige Essen und die Luxus-Location zahlten sie nämlich nicht. Vor Gericht in Klagenfurt kam jetzt aber alles anders.

Mittlerweile ist aus Braut und Bräutigam ein etabliertes Ehepaar geworden. Einträchtig sitzen die beiden in Klagenfurt vor Richterin Claudia Bandion-Ortner und echauffieren sich, wie ihre ersehnte Traumhochzeit vor zwei Jahren als Albtraum endete.

„Ich wollte meiner Frau den schönsten Tag ihres Lebens bereiten - und dann das“, seufzt der Mann. Was ist passiert? Man hatte mit allem Pomp geheiratet, den es am Wörthersee gibt: Traumblick am Ufer, eine malerische Hotelvilla, feines Essen, von der Sesselhusse bis zum Blumenschmuck alles durchgestylt. Das hat seinen Preis - rund 60.000 Euro.

Steak oder Fisch - um 160 Euro pro Gast
„Wir gehen davon aus, dass das Paar wusste, nicht alles zahlen zu können“, sagt die Staatsanwältin. „Da muss man nur einen Blick ins Exekutionsregister werfen, um zu sehen, dass das nicht zusammenpasst.“

Richterin Claudia Bandion-Ortner verkündet einen Freispruch.

(Bild: APA/Helmut Fohringer)

Die Eheleute halten dagegen, dass sie all jene Rechnungen beglichen hätten, die für sie in Ordnung waren - aber rund 26.000 Euro für Essen und Location blieben übrig. Denn ein 4-Gänge-Menü sollte pro Gast 160 Euro kosten, ohne Service und Getränke wohlgemerkt. „Warum sind wir eigentlich nicht im Zivilprozess?“, will ein Zeuge angesichts der Rechnungsstreitigkeiten wissen. „Das frage ich mich auch“, seufzt die Richterin.

Und fällt schließlich ihr Urteil: Freispruch - Ehepaar, Caterer und Hotelier mögen ihre Ansprüche außerhalb des Strafgerichts ausfechten.