Causa Tridonic

Die Anklage steht auf wackligen Beinen

Vorarlberg
15.04.2023 13:26

Im Entlassungsprozess rund um die Betriebsrätin des Leuchtenherstellers Tridonic ist am Freitag eine neue Runde eingeläutet worden. Viel Neues brachte diese nicht, es steht Aussage gegen Aussage. Der Prozess wurde vertagt.

Imagemäßig ist der Prozess für die Firma Tridonic bereits jetzt ein Fiasko. Gewerkschaft und Arbeiterkammer zeichnen seit Wochen das Bild eines Unternehmens, das unter einem Vorwand eine engagierte Betriebsrätin loswerden will und die Sozialpartnerschaft mit Füßen tritt.

Auch am Freitag wurde rasch klar, dass es bei der Causa um mehr geht als nur um die Frage, ob die Betriebsrätin die Werksleiterin verleumdet hat und eine Entlassung daher gerechtfertigt ist: Die gesamte Prominenz der Vorarlberger Arbeiternehmervertreter - von AK-Präsident Bernhard Heinzle bis ÖGB-Boss Reinhard Stemmer - hatte sich im Gerichtssaal versammelt, um ihre Solidarität mit der Betriebsrätin zu bekunden. Diese hatte bekanntlich den Vorwurf erhoben, von der Werksleiterin gestoßen worden zu sein. Die Geschäftsführung schenkte dem keinen Glauben und stellte die Betriebsrätin wegen des Anschwärzens einer Führungskraft frei.

In der Sache selbst tat sich am Freitag wenig: Die Tridonic-Seite versuchte zwar, die Betriebsrätin als unzuverlässige Mitarbeiterin hinzustellen, welche wiederholt zu spät zur Arbeit erschienen sei, bezüglich des Hauptvorwurfs der „Verleumdung und Ehrverletzung“ wurde allerdings keine Munition geliefert. Die Werksleiterin selbst hätte als Zeugin aussagen sollen, blieb dem Prozess aber krankheitsbedingt fern. Nicht zuletzt deshalb fällte der Richter noch kein Urteil. Prozess vertagt. Tridonic betonte unterdessen gegenüber der „Krone“, weiter an einer außergerichtlichen Einigung „in vernünftigen Rahmen“ interessiert zu sein und keinesfalls den Betriebsrat abschaffen zu wollen.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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