Serie „Gut & günstig“

Hier kostet das Kino-Erlebnis nur fünf Euro

Urlaubsreisen, Essen gehen, Theaterbesuche: Viele Menschen wollen und können sich bestimmte Freizeitaktivitäten in Zeiten der extremen Teuerung nicht mehr leisten. Die „Krone“ zeigt mit der Serie „Gut & günstig“, wo in Oberösterreich um wenig Geld viel geboten wird. Heute stellen wir ein nicht alltägliches Kino vor.

Um nur fünf Euro ins Kino? Was anderswo selbst vor der Teuerungswelle unvorstellbar war, ist in Katsdorf immer noch Alltag. Eine Kindervorstellung im Gemeindekino kostet nicht mehr als einen Fünfer, bei langen Filmen sind es 5,50 Euro.

Auch die Erwachsenen kommen hier billig zum Leinwand-Erlebnis: Während der Woche kostet ein Ticket sieben Euro, am Wochenende acht.

„Keine gigantischen Anlagen“
Wie ist das Filmschauen so günstig möglich? „Wir haben ein hervorragendes Bild und einen super Ton, aber natürlich nicht so gigantische Anlagen wie die großen Kinos“, sagt Norbert Dattinger zur „Krone“.

Filmvorführungen seit den 1940er-Jahren
Der 63-Jährige betreibt das Programmkino in zweiter Generation. Ein Wirt aus dem Ort eröffnete das Haus 1947, ein Jahr später begann Dattingers Vater als Filmvorführer zu arbeiten. „Heute gibt es diesen Beruf gar nicht mehr“, erzählt der Sohn.

Wichtige Rolle
Früher lief ohne den Vorführer gar nichts. Die Filme waren auf großen Rollen aufgespult, die jeweils rund 20 Minuten aufzeichnen konnten. Der Vorführer stand im Maschinenraum des Kinos zwischen zwei Projektoren.

Ging auf dem einen eine Filmrolle zu Ende, musste er auf den anderen überblenden. „Wenn er es gut gemacht hat, haben die Zuschauer gar nichts bemerkt“, sagt Dattinger.

Heuer schon 6000 Besucher
Heute sind alle Filme digital – auch im Katsdorfer Kino. Rund 6000 Besucher nutzten in diesem Jahr schon die günstigen Vorstellungen. Besonders „Der Fuchs“ und „Griechenland“ – zwei deutschsprachige Produktionen – waren Kassenschlager.

90-jährige Mutter beim Einlass
Cineasten dürfen sich auch künftig auf preiswerte Kinobesuche in Katsdorf freuen. Denn Betreiber Norbert Dattinger denkt trotz pensionsreifen Alters noch nicht an einen möglichen Ruhestand. Sechs Tage in der Woche sitzt er hinter der Kino-Kasse. „Und meine 90-jährige Mutter macht immer noch die Billeteurin.“

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