Ein Musikschullehrer aus dem Bezirk Kirchdorf in Oberösterreich soll drei seiner Schülerinnen sexuell genötigt und unsittlich berührt haben. Dafür musste er sich am Mittwochmorgen vor dem Landesgericht in Steyr verantworten. Der 61-Jährige wurde verurteilt.
„Es tut mir leid“ – diese vier Worte kamen unzählige Male aus dem Mund des Angeklagten. Und trotzdem sucht er weiter Erklärungen für die Anschuldigungen, die ihm im Schwurgerichtssaal vorgeworfen werden. Das heute 16-jährige Opfer ist am schwersten von den Vorfällen betroffen. Der Pädagoge soll das Mädchen angewiesen haben, sich auf seinen Schoß zu setzen und es im Intimbereich berührt haben. Die anderen beiden Opfer, heute 15 und 20 Jahre alt, erinnern sich an Berührungen im Bereich der Hüfte, des Gesäßes und der Oberschenkel.
Streicheln während Unterricht
Seine Verteidigerin erklärt das Verhalten des Angeklagten am Anfang der Verhandlung so: „Die Zimmer, in denen der Musikschulunterricht stattfindet, sind sehr eng, und es ist kaum Platz vorhanden. Die geschilderten Berührungen sind unabsichtlich passiert, als die Haltung der Schülerinnen korrigiert wurde.“ Zwischen den Schülerinnen und ihrem Lehrer habe ein freundschaftliches Verhältnis geherrscht. Eines der Opfer schildert das Erlebte so: „Während des Vorspielens hat man oft seine Hand am Rücken gespürt. Manchmal auch hinten am Oberschenkel oder am Po. Es war meistens kurz - wie ein flüchtiges Streicheln.“
Das Urteil
Der 61-Jährige wurde zu 18 Monaten Haft, sechs davon unbedingt, verurteilt. Außerdem wurde ein Tätigkeitsverbot als Lehrer für Minderjährige verhängt. Der 16-Jährigen muss der Mann 2000 Euro zahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.