Negativer Spitzenwert

Drogendelikte nahmen in Vorarlberg am stärksten zu

Vorarlberg
21.03.2023 18:25

Rund fünfmal am Tag wird in Vorarlberg wegen eines Drogendelikts Anzeige erstattet. Mit 10,6 Prozent nahm die Zahl österreichweit sogar am stärksten zu. Wer annimmt, dass die meisten Drogenkonsumenten und Dealer unter Ausländern zu finden sind, irrt gewaltig.

Einen traurigen Rekord hat Vorarlberg im vergangenen Jahr erzielt: Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl der Drogendelikte im Ländle österreichweit am stärksten - nämlich um satte 10,6 Prozent. Das geht aus einer Beantwortung des Innenministeriums hervor, die parlamentarische Anfrage zum Thema Drogenkriminalität hatte der steirische FPÖ-Nationalrat Hannes Amesbauer gestellt. Dabei zeigt sich in den vier Bezirken ein sehr diverses Bild. Die Nase vorn hat mit 593 Delikten - und einem Plus von 25,9 Prozent - der Bezirk Dornbirn. Dornbirn hat damit sogar den Bezirk Feldkirch als „Drogenpfuhl Nummer 1“ im Land abgelöst. Im Raum Feldkirch hingegen verzeichnete man 2022 einen Rückgang um 3,8 Prozent bei den Anzeigen im Zusammenhang mit Suchtmitteln. In absoluten Zahlen bleibt der nach Einwohnern zweitgrößte Bezirk mit 477 Drogendelikten allerdings an zweiter Stelle (siehe Grafik).

Der mit Abstand größte Teil der Anzeigen entfiel auf den Besitz von Drogen für den Eigengebrauch. Selbst im Bezirk Feldkirch nahm dieses Delikt um beinahe ein Drittel auf nunmehr 258 Fälle zu. Ähnlich fällt die Bilanz im Raum Dornbirn aus, wo 293 Fälle angezeigt wurden - ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zu 2021.

Haschisch und Marihuana an erster Stelle
Konsumiert und gedealt werden in Vorarlberg 44 verschiedene Drogen, zudem Medikamente, die verschreibungspflichtig sind. Haschisch und Marihuana sind nach wie vor die am meisten nachgefragten Suchtmittel. Das spiegeln auch die Zunahmen der Anzeigen bei diesen Drogen wider: Bei Haschisch betrug die Steigerung im Bezirk Bludenz ganze 518 Prozent, in Feldkirch 357 Prozent und im Raum Dornbirn rund 310 Prozent. Delikte im Zusammenhang mit Marihuana legten am stärksten im Bezirk Dornbirn zu (plus 122 Prozent). Einen ebenfalls großen Stellenwert nimmt im Ländle die Droge Kokain ein. Vor allem im Raum Dornbirn stellte die Polizei deutlich größere Mengen dieser Droge (plus 5628 Prozent) sicher.

Drogendelikte an Bahnhöfen nahmen deutlich zu
Welches die Hauptumschlagsorte für Drogen in Vorarlberg sind, zeigen die Zahlen über die „Tatorte“: Rund 42 Prozent (743 Anzeigen) und damit der Großteil der Aufgriffe gelangen der Polizei in aller Öffentlichkeit, nämlich auf Straßen und (Park-)Plätzen. An zweiter Stelle rangierten die Aufgriffe und Anzeigen in Wohnungen und Wohnhäusern.

Die als Drogenumschlagplätze verrufenen Bahnhöfe folgten mit 94 Fällen erst an dritter Stelle. Allerdings registrierte die Polizei dort mit 92 Prozent die stärkste Zunahme an Taten. Interessantes Detail: Der Tatort Internet belegt mit 28 ausgeforschten Dealern (ein Minus von rund 15 Prozent) eine nur untergeordnete Rolle.

Die meisten Täter kommen aus dem Inland
Betrachtet man das Alter der Tatverdächtigen, zeigt sich bei allen Altersgruppen eine Zunahme. Besonders hervor stechen mit einem Plus von 16,5 Prozent die Delinquenten über 40 Jahre. Ebenfalls im zweistelligen Bereich (12,4 Prozent) stieg die Zahl der Anzeigen bei den 18- bis 20-Jährigen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2022 um rund 20 Prozent mehr ausländische Tatverdächtige überführt. Mit rund zwei Drittel kommen die meisten Drogenkonsumenten und Dealer aber aus dem Inland.

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