20.03.2023 15:30

„Krone“-Chefredakteur:

ORF-Taktiken und das Ende der „Landesfürsten“

In der heimischen Bundespolitik brodelt es. Neue Machtkombinationen, wie etwa in Niederösterreich, sprießen aus dem Boden. Die vergangenen Wahlen haben gezeigt: „Die Landeshauptleute verteidigen zwar ihre Position, aber sie sind alle miteinander stark geschwächt“, sagt Klaus Herrmann, der Geschäftsführende Chefredakteur der „Krone“ im Talk mit Gerhard Koller. Sowohl Kärntens SPÖ-Chef Peter Kaiser als auch Niederösterreichs ÖVP-Chefin Johanna Mikl-Leitner sind von fast 50 Prozent auf 40 Prozent gerutscht. „Da ist es mit dem Fürstentum vorbei.“

Man rede in Österreich bereits seit vielen Monaten vom voranschreitenden Verlust des Vertrauens der Wähler in die Politik. „Was tut die Politik? Sie untergräbt das Restvertrauen noch weiter.“ Hier sei auch die FPÖ an vorderster Front dabei. „Wenn es um Macht und Futtertröge geht, dann wirft auch die FPÖ ihre Versprechungen über Bord und geht mit Johanna Mikl-Leitner in eine Regierung.“

Vermeintliche ÖVP-Lichtfigur
Ob der schwarz-blaue Pakt in Niederösterreich nun der Versuch der ÖVP sei, mit einem Umschwenken wieder an Macht zu gewinnen? Möglich sei es. „Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hat man bei den derzeitigen Umfragewerten hinausgetragen, Karl Nehammer hebt man hingegen nach oben. Er ist die vermeintliche Lichtfigur der ÖVP.“ Der einzige Unterschied: „Im Hintergrund gibt es weit und breit keinen Sebastian Kurz oder Ähnliches.“ Karl Nehammer bemühe sich, wie Sebastian Kurz, darum, die politische Mitte zu verlassen, um Wähler anzusprechen. „Ob das das Erfolgsrezept sein wird, wird man sehen.“

Gespart wird, wo der Protest am lautesten ist
Auch die Entwicklungen zur ORF-Finanzierung beobachtet der Chefredakteur genau: Dort werde demonstrativ in zwei Bereichen gespart, was interessant sei, sagt Herrmann. Wie berichtet, beziehen sich die Sparpläne sowohl auf den Kultur- als auch auf den Sport-Bereich. „Das halten manche für Taktik, weil tatsächlich zu erwarten war, was dann auch eingetreten ist: Nämlich, dass dort der Protest am lautesten ist.“ Damit könne man sehr plakativ zeigen, wie sehr man spart.“

Gegen die Haushaltsabgabe gebe es zu Recht viele Vorbehalte, so Herrmann. „Man hat schon den Eindruck, dass weder der Generaldirektor noch die Politik hier einen durchdachten Plan haben.“

Das ganze Interview mit Klaus Herrmann sehen Sie im Video oben.

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