Bei einem Lawinenabgang im freien Skiraum in der Samnaungruppe im Gemeindegebiet von Serfaus im Tiroler Bezirk Landeck ist am Freitagvormittag eine junge holländische Variantenfahrerin verschüttet worden. Wie die Polizei bestätigt, konnte die Frau nur noch tot geborgen werden.
Kurz nach 10.30 Uhr ging bei der Leitstelle Tirol die Alarmmeldung ein. Ein Sucheinsatz mit Polizei- und Notarzthubschrauber sowie mit Bergrettung, Pistenrettung und Hundeführern wurde sofort eingeleitet. Gegen 12.30 Uhr wurde die Leitstelle darüber informiert, dass eine Person lokalisiert werden konnte. Auf Nachfrage der „Krone“ bestätigte die Leitstelle zunächst, dass die verschüttete Person aus den Schneemassen geborgen werden konnte. Für die 20-jährige Variantenfahrerin kam jedoch jede Hilfe zu spät. Wie Polizeipressesprecher Stefan Eder gegenüber der „Krone“ bestätigt, kam die Frau ums Leben.
Großeinsatz nach Bekanntwerden
Die Holländerin hat die Lawine im freien Gelände selbst ausgelöst und ist dabei vollständig und zwei Meter tief verschüttet worden. Im Einsatz standen 90 Einsatzkräfte der Bergrettung, Skischule Seilbahn sowie eine Suchhundestaffel. Das Opfer hatte kein LVS-Gerät bei sich. „Es ist auszuschließen, dass weitere Personen verschüttet sind“, teilte die Seilbahn Komperdell in einer Aussendung mit.
Lawinenwarnstufe 3 in Tirol
In Tirol herrscht am Freitag vor allem in höheren Lagen verbreitet erhebliche Lawinengefahr, also Stufe 3 der fünfteiligen Skala. Das Land hatte zuvor gewarnt, dass das aktuell frühlingshafte und milde Wetter vor allem auch am Wochenende nicht nur viele Sonnenstunden, sondern auch eine steigende Lawinengefahr mit sich bringe.
Steigende Gefahr im Tagesverlauf
Der Lawinenwarndienst spricht von einem „markanten Anstieg der Gefahr von nassen Lawinen im Tagesverlauf“. „Mit der tageszeitlichen Erwärmung und der Sonneneinstrahlung steigt die Auslösebereitschaft von nassen Lawinen im Tagesverlauf markant an. Dies besonders an steilen Südost-, Süd- und Westhängen unterhalb von rund 2600 Metern“, so die Experten.
Vor allem im felsdurchsetzten Steilgelände seien weiterhin kleine bis mittlere Lockerschneelawinen zu erwarten. „Touren sollten rechtzeitig beendet werden!“
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