Bei 214 der bemängelten Baustellen sei die Bauführung - zumindest temporär - eingestellt worden. Die häufigsten Gründe für Einstellungen seien fehlende erforderliche Baubewilligungen oder unzulässige Abweichungen von den bewilligten Plänen gewesen, hieß es. Es mussten aber auch Baustellen wegen fehlender statischer Berechnungen, fehlender Prüfingenieure sowie mangelhafter Ausführungen eingestellt werden.
Die "Aktion scharf" der Baupolizei wurde im Vorjahr als Folge von mehreren Einstürzen von Wiener Gründerzeithäusern ins Leben gerufen. Der Fokus der Kontrollen lag dabei auf Gründerzeitbauten sowie auf Baustellen im Bereich von Gebäuden mit sanierungsbedürftiger Bausubstanz. Außerdem wurden etwa Zu- und Umbauten wie auch Dachgeschoßausbauten bei Althäusern unter die Lupe genommen.
Rigoroses Vorgehen gegen schwarze Schafe der Baubranche
Mit zunehmender Dauer der "Aktion scharf" hätten die Beanstandungen abgenommen, stellte Ludwig fest: "Lag die Zahl der Baueinstellungen in den ersten Wochen noch bei rund sechs Prozent, so sank dieser Wert mittlerweile auf rund drei Prozent aller überprüften Baustellen ab." Es sei offensichtlich, dass sich die Aktion in der Branche herumgesprochen habe.
Der Wohnbaustadtrat kündigte in diesem Zusammenhang an, dass die Kontrollen fortgeführt werden: "Wir werden auch in den kommenden Wochen und Monaten gezielt und umfassend kontrollieren und gegen die schwarzen Schafe in der Branche rigoros vorgehen." Bei entsprechenden Mängelfeststellungen und Gesetzesübertretungen würden sämtliche Mittel zur behördlichen Verfolgung ausgeschöpft werden.
"Bauherren, Prüfingenieure und Unternehmen müssen sich in solchen Fällen zivil-, verwaltungsstraf- und strafrechtlich verantworten", warnte Ludwig. Neben Verwaltungs- und Geldstrafen würden den Verantwortlichen auch der Entzug von Konzessionen und Gewerbeberechtigungen drohen.
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