06.03.2023 11:55 |

Portrait

Der Humor der Vorarlberger ist knochentrocken

Sie liefert ein Erfolgsprogramm nach dem anderen ab: Gabi Fleisch ist seit Jahrzehnten der Inbegriff des Vorarlberger Kabaretts! Nun erzählt uns die erfolgreiche Kabarettistin aus ihrem Leben und wie sie überhaupt auf der Bühne gelandet ist.

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„Man mag es nicht glauben, aber ich war früher schüchtern. Mein erster Auftritt erfolgte bei einem ’bunten Abend’ der Jungschar. Da hatte ich nur einen Satz - die Pointe - zu sagen. Der Lachschwall und der Applaus haben in mir etwas berührt. Von da an wusste ich: Das will ich ein Leben lang machen“, erinnert sich Gabi an ihr Debut. Gottlob hat sie, nicht zuletzt dank vieler weiterer Ovationen, ihre Schüchternheit längst überwunden. Das gilt auch für ihren „bürgerlichen Job“ als Juwelenfachberaterin. Eine richtige Entscheidung, denn spätestens, als sie eingeladen wurde, bei den „Wühlmäusen“, damals Vorarlbergs einzige Kabarett-Truppe, mitzumachen, war der Weg klar. „Auch wenn politisches Kabarett nicht meine Stärke ist, habe ich bei Heiner Linder viel gelernt“, streut sie ihrem Mentor Rosen.

Ihre Stärken konnte sie spätestens bei „Grüß Gott in Voradelberg“ ausspielen, jenem immens erfolgreichen Programm, das sie und ihre Mitspieler Stefan Vögel, Maria Neuschmid und Jörg Adlassnig zu Stars machte und das „Ländle-Kabarett“ definierte.

Sitzfleisch und Weihnachtsbäume
Seither jagt bei Gabi ein Erfolg den nächsten: „Verliebt, verlobt, verschwunden“, ihre Solo-Performance am Vorarlberger Volkstheater (VOVO), ihre Programme mit den Musikerinnen Alex Sutter, Martina Breznik und Pia Mock oder die durchaus selbstironischen Betrachtungen „Grill-Fleisch“ und „Sitz-Fleisch“. Besonders gern, etwa im Programm „Bommlobba“, widmet sie sich dem Fest der Feste: „Ja, ich bin ein Weihnachtsmensch. Wir leben in einer kalten, hektischen Zeit, da tut es gut, sich wieder einmal einzulassen auf Stimmungen und Sentimentalität“, erklärt die 63-Jährige, die im vergangenen Jahr nicht nur das Knopforgelspiel erlernte, sondern auch den Bund fürs Leben schloss.

Derzeit arbeitet Gabi an einem Programm für das 20-jährige Jubiläum der Palliativ-Station Hohenems. „Das verlangt mir schon einiges ab, denn hier müssen Ernsthaftigkeit und Komik eine Fusion eingehen - und der Humor der Vorarlberger ist knochentrocken: moll, ghörig, passt!“

Wo bleibt der Kabarett-Nachwuchs?
Was die Vielbeschäftigte überrascht, ist das Ausbleiben einer neuen Kabarett-Generation: „Ich wundere mich sehr, dass niemand von den jungen Wilden aufsteht und sagt: Mir reicht es, ich möchte ein politisches Kabarett machen. Themen gäbe es genug.“ Ihre Themen findet Gabi im eigenen Umfeld und bei Alltagsbeobachtungen - und das so regelmäßig, dass ihre vielen Fans wohl noch jede Menge „Sitz-Fleisch“ brauchen werden…

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