Eierlikör ist gefragt

Hochprozentiges Heiligtum hat jetzt Hochsaison

Oberösterreich
05.03.2023 17:00

Im Stift Engelszell werden seit mehr als 90 Jahren Spirituosen hergestellt. Von den 15 Sorten hat eine jetzt Hochsaison: der Eierlikör. Das Rezept ist streng gehütet. Tauchen Sie mit uns in die Produktion hinter den Stifts-Mauern in Engelhartszell ein. Die Bäckerei Eichler aus Linz verrät Ihnen außerdem ein Gugelhupf-Rezept, bei dem der Eierlikör nicht wegzudenken ist.

Das Höchste an Wohlgeschmack und Erlesenheit, der Tradition verpflichtet - das steht auf einem Zettel, der mit ein paar Klebestreifen an der Wand fixiert wurde. Gleich daneben steht der Schrank, den Reinhard Moshammer „Klosterapotheke“ nennt. Ein Magenbitter ist hier in einen Flaschenhalter eingespannt, dahinter stehen in einem Halbkreis die anderen 14 Likörsorten, die im Stift Engelszell hergestellt werden. Stamperl und Waffelbecher sind griffbereit.

Ab 1929 hat das Zisterzienser-Stift die Likörerzeugung für sich entdeckt. Damals hatten die Mönche ein Rezept eines Schweizer Apothekers erstanden, nach dem noch heute der Magenbitter produziert wird. Die Spirituose mit einem Alkoholgehalt von 38 Volumenprozent ist der Bestseller aus Engelhartszell.

„Auch viele Männer trinken Eierlikör“
Jetzt in den Wochen vor Ostern steigt die Nachfrage nach Eierlikör, der im eigenen Onlineshop, aber auch im Lebensmittelhandel, wie etwa bei Unimarkt oder Winkler-Markt, verkauft wird. „Zur Osterzeit gehört für viele der Eierlikör“, sagt Moshammer. Ob das cremige Getränk mit seinen 17 Volumenprozent Alkoholgehalt ausschließlich für Frauen gemacht wird? Nein, winkt der gebürtige Welser ab: „Auch viele Männer trinken Eierlikör.“

Das verwendete Rezept ist streng gehütet. Details lässt sich Moshammer, der im Stift als Bruder Reinhard lebt, kaum entlocken. Nur soviel sei verraten: Alkohol in Bioqualität ist drin. Für eine Charge von 120 Litern braucht’s 30 Kilo Dotter. Ausschließlich Eier aus Freilandhaltung kommen zum Zug - das verlangen die eigenen Qualitätsansprüche.

Auch zum Verfeinern oder als Backzutat gefragt
Die Produktion des Eierlikörs erfolgt mithilfe eines Eis-Pasteurs, in dem die Zutaten verrührt werden, dann die Masse auf 48 Grad erhitzt wird und einige Tage ruhen muss, ehe abgefüllt wird.

Eierlikör-Schokogugelhupf - Rezept der Bäckerei Eichler aus Linz

ZUTATEN für einen Gugelhupf/circa 10 bis 12 Stück

Für die Form: Butter und Kristallzucker

Für die Dekoration: Staubzucker zum Bestreuen

Für den Teig:

250g Mehl (griffig)

1 Packung Backpulver

5 Eier

250g Staubzucker

Prise Salz

Schale einer unbehandelten Zitrone, dünn abgerieben

¼ Liter Eierlikör

¼ Liter Sonnenblumenöl

2 Esslöffel Kakaopulver

ZUBEREITUNG:

Form mit Butter ausstreichen und Zucker ausstreuen, Rohr auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

Mehl und Backpulver in eine Schüssel versieben.

Eidotter mit Staubzucker, Salz und Zitronenschale dickschaumig aufschlagen; Eierlikör nach und nach zugeben, Öl unter Rühren in dünnem Strahl zugießen.

Eiklar zu festem Eischnee aufschlagen und abwechselnd mit dem mit Backpulver versiebten Mehl unter die Dottermasse heben. Zwei Drittel der Masse in die Form füllen. Restlichen Teig mit Kakaopulver vermengen, über den hellen Teig verteilen und auf mittlerer Schiene etwa 1 Stunde backen.

Gugelhupf zehn Minuten abkühlen lassen, auf Platte stürzen, bezuckern.

Wer den Likör nicht direkt trinken will, kann ihn auch zum Verfeinern von Nachspeisen oder als Backzutat einsetzen, wie etwa auch das Gugelhupf-Rezept der Bäckerei Eichler aus Linz zeigt.

In der Produktion hat sich in der Zwischenzeit Mitarbeiter Franz Humer den Radio aufgedreht, während er volle Flaschen gegen leere an der Abfüllanlage tauscht Sein Arbeitstag in der Likörerzeugung beginnt täglich um 6.30 Uhr. Im Stift geht’s noch früher los: Um 5 Uhr ist das erste Gebet.

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