Täter auf der Flucht

D: Millionenbeute bei Überfall auf Geldtransporter

Ausland
03.03.2023 16:53

Zu einem spektakulären, filmreifen Überfall auf einen Geldtransporter ist es am Donnerstag im deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gekommen. Zwei mit Maschinenpistolen bewaffnete Männer stoppten den Geldtransporter an einer „inszenierte Baustelle“ an der Autobahn 20 und erbeuteten laut Angaben der Polizei mehrere Millionen Euro. Die Täter sind auf der Flucht, nach ihnen wird gefahndet.

Die vermutlich zwei maskierten und mit Maschinenpistolen bewaffneten Täter hatten das Fahrzeug einer Sicherheitsfirma an der Auffahrt zur Autobahn 20 bei Gützkow (Vorpommern-Greifswald) am Donnerstagmorgen gestoppt. Dabei gaben sie Polizeiangaben zufolge auch Schüsse ab. Wie oft und wohin genau, werde aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht näher bekannt gegeben, hieß es weiter. Die beiden Mitarbeiter der Sicherheitsfirma blieben unverletzt.

Geldtransporter an „inszenierter Baustelle“ gestoppt
Nach Einschätzung der Polizei sprechen die lange Vorbereitung der Tat und auch das Vorgehen selbst für organisierte Kriminalität. So waren massive Betonteile als „inszenierte Baustelle“ auf die Autobahnzufahrt gestellt worden, mit deren Hilfe der Geldtransporter gestoppt und eine Flucht des Wagens verhindert wurde.

Die Schilder für die falsche Baustelle hatten die Täter offenbar bereits Tage vor dem Überfall an den Tatort gebracht. Wie ein Sprecher der Niederlassung Nordost der Autobahn GmbH des Bundes sagte, wurde bei einer Streckenbefahrung am Montag festgestellt, dass an der Ausfahrt Gützkow auf dem Seitenstreifen Schilder an die Schutzplanke gelehnt standen. Nachdem Nachfragen intern und bei Baufirmen negativ verlaufen waren, sei beschlossen worden, die Schilder bei der nächsten regelmäßigen Müll-Einsammelaktion am Donnerstagvormittag wegzuräumen. Der Überfall auf den Geldtransporter ereignete sich dann am Donnerstagmorgen.

Täter setzten zwei Fahrzeuge in Band
Nach dem gewaltsamen Öffnen des Geldtransporters vom Heck aus war dieser geplündert und in Brand gesteckt worden. Die Täter waren den Angaben zufolge mit ihrer Millionenbeute in einem ihrer beiden Fahrzeuge geflohen. Das zweite hätten sie in Brand gesetzt und auch den Geldtransporter am Heck angezündet. Das Fluchtfahrzeug wurde Stunden später, zehn Kilometer entfernt, samt geleerter Geldbehälter, ausgebrannt in einem Waldstück gefunden. Dort habe mit hoher Wahrscheinlichkeit ein weiteres Fluchtfahrzeug bereitgestanden, hieß es.

Weiteren Erkenntnissen zufolge haben die Räuber zudem die Touren der Firma wohl genauer gekannt. Der überfallene Transport war gerade mit einer größeren Geldsumme auf dem Weg von Greifswald zur Bundesbank-Filiale nach Neubrandenburg, wie eine Polizeisprecherin sagte. Dort sollte das Geld, vermutlich Einnahmen von Geschäftsleuten, wohl eingezahlt werden, hieß es. Die A20-Auffahrt Gützkow ist von Greifswald die schnellste Verbindung in Richtung Süden nach Neubrandenburg.

Auch wenn genaue Angaben noch fehlen, könnte es die größte Summe sein, die bisher bei einem Raubüberfall in Mecklenburg-Vorpommern in die Hände von Kriminellen fiel. Im September 2005 hatten Räuber in Greifswald eine Wach- und Sicherheitsfirma überfallen und die Tageseinnahmen aus mehreren Supermärkten und Läden erbeutet - nach damaligen Angaben 2,75 Millionen Euro.

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