Linzer Puppenspieler

Kasperls Geschichten: „Die älteste Soap der Welt“

Stefan Gaugusch, einer der erfolgreichsten Puppenspieler in Österreich, begeistert mit „Kasperl und Co“ im ORF. Der „Krone“ erzählt der 55-jährige Linzer, was er an diesem Helden so mag.

Wie die meisten in meiner Generation bin ich mit dem Fernsehkasperl groß geworden“, erzählt Stefan Gaugusch (55). Und die Faszination für die Figur ist ihm geblieben.

Erfinder des „Quaxi“
Der Linzer, der einst als Jugendlicher in der Urfahraner Pfarre Christkönig seine ersten Schritte im Theaterbereich wagte, ist heuer einer der gefragtesten Puppenspieler in ganz Österreich. Er hat sein Handwerk in der Urania Bühne in Wien gelernt und später dann für das ORF-Kinderprogramm Handpuppen und Stars wie „Confetti“ oder „Quaxi“ erfunden und handwerklich hergestellt. Die freche Ratte Rolf Rüdiger wird auch von ihm selbst gesprochen.

Regisseur und Sprecher
Und natürlich spielt und spricht er auch den Kasperl, der über die Fernsehbühne von „Kasperl und Co“ turnt. „Die Kasperlgeschichten sind die allererste und längste Soap, die es je gab“, klärt er auf. Eine Serie mit immer den gleichen Darstellern, seit dem Mittelalter erfolgreich: „Die Soap funktioniert bis heute, denn den Bösewicht zu besiegen, fasziniert einfach, daran wird sich nie was ändern. Wir haben sicher schon rund 130 Folgen von ,Kasperl und Co‘ gedreht.“ Und dazu gibt es noch zahlreiche Gastspiele, sogar in der Josefstadt in Wien gastierte er mit seiner Bühne, die regelmäßig durch Österreich tourt: „Zweimal im Jahr spielen wir im Linzer Kuddelmuddel, das ist für mich das Hochamt, schließlich komme ich ja aus Linz.“

Puppen aus eigener Hand
Gaugusch baut alle Figuren selbst: „Viele Teile sind aus Holz geschnitzt.“ Auch das gesamte Mobiliar – vom Sofa der Großmutter bis zur Wendeltreppe oder Kirschtorte – wird handwerklich hergestellt. Im Kasperl sieht Gaugusch einen Helden mit Eigenschaften, von dem sich auch Erwachsene etwas abschneiden könnten: „Er ist kein Mitläufer, er kämpft gegen die Obrigkeit, er ist sich zwar nicht immer der Gefahr bewusst, aber immer sehr couragiert“, schmunzelt der Puppenspieler.