Nach Brief an Putin
Einberufene werden ins Verderben geschickt
Jene Irkutsker Reservisten, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin dreimal in einem Schreiben um eine Verlegung von den Angriffseinheiten zur Verteidigung gebeten hatten, werden nun trotzdem als Sturmtruppen-Soldaten eingesetzt. Man schickt sie also einfach in den Tod - denn eine entsprechende Vorbereitung haben sie nicht.
Die Hoffnungen waren groß - einberufene Männer wollten in einem Brief Kreml-Chef Putin auf die Missstände in der Armee aufmerksam machen und hofften, in die Verteidigung wechseln zu können. Denn für den Einsatz im Sturmbataillon fehlten ihnen Übung und Wissen. Das berichteten die Reservisten und ihre Verwandten dem Internet-Journal „Ljudi Bajkala“.
„Wir haben darauf gewartet, dass wir zur Verteidigung verlegt werden, aber sie verlegen uns nicht“, zitiert das Medium einen Soldaten. Dabei hätte ihnen der Gouverneur versprochen, dass sie einer anderen Einheit zugeteilt würden.
Statt Trainings gibt es nur Drohungen
Seit Anfang Februar haben sich Mobilisierte aus der Region Irkutsk dreimal an die russischen Behörden und Staatschef Putin gewandt und die Missstände in der Armee geschildert. Darin hieß es, dass sie mangels Trainings nicht alle Befehle ausführen könnten, da bei ihnen kein entsprechendes Wissen oder Erfahrung vorhanden seien. Wenn sie die Militärführung darauf aufmerksam machten, erhielten sie im Gegenzug nur Drohungen.
Soldaten werden wie „Verbrauchsmaterial“ behandelt
Zum Beispiel würde ihnen erzählt, sie könnten wegen Fahnenflucht zur Verantwortung gezogen werden. Von Menschenrechten fehle jede Spur. Ganz im Gegenteil, würde ihnen eingetrichtert, dass sie nur „Verbrauchsmaterial“ seien. Zurück nach Hause könnten sie nur, wenn sie verletzt seien - das sei die einzige Chance.
Auch seien Sätze gefallen wie: „Dann schicken wir euch in eine Offensive, von der ihr nicht mehr zurückkehren werdet.“ Vorgekommen sei auch, dass man jene, die sich Anordnungen widersetzten, ohne mit der Wimper zu zucken erschossen habe.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.