Energiepreis-Ärger

Nur jeder sechste von 12.000 Anrufern kommt durch

Oberösterreich
23.02.2023 06:00

Oberösterreichs „Landesenergieversorger“ ist bei teuersten mit dabei. Kunden sind über die Preisanstiege weiterhin sauer, landen bei Beschwerden aber noch allzu oft in der Warteschleife - und fliegen raus.

„Das kanns ja nicht sein. Du rufst an, kommst nur auf ein Band, das dir sagt, du sollst im Internet nachsehen, wenn du weitere Fragen hast und wirst dann rausgeworfen“ - eine Energie-AG-Kundin aus Pregarten ist sauer. Sie muss statt 120,6 Euro nun 409,8 Euro monatlich fürs Gas zahlen. „Obwohl wir noch 15 Kubikmeter Holz im Jahr verheizen. Wie soll sich denn das ausgehen?“, fragt die 67-Jährige, die vor allem deshalb zürnt, weil sie niemanden beim „Landesenergieversorger" erwischt. Weder am Telefon, noch am Mail.

„Wir haben bis zu 12.000 Anrufe täglich. Wir konnten die Rate der angenommenen Anrufe bereits auf 60 Prozent steigern“, hieß es auf „Krone“-Anfrage bei der Pressestelle. Aber die hauptangestellten Telefonistinnen könnten die Vielzahl an Anrufen weiter nicht stemmen und so sind 120 Mitarbeiter aus anderen Bereichen zu Aushilfs-Telefonberater geworden, klinken sich, wenn sie Luft haben, ein und arbeiten Beschwerden ab.

Angesichts des aktuellen Preisvergleichs der E-Control unter Landes-Energieversorgern könnte das Anrufaufkommen wieder steigen. Denn die Energie AG ist nach dem Burgenland am zweitteuersten, beim Strom sind nur Burgenland und Steiermark vorne. Die Linz AG landet jeweils im Mittelfeld - siehe unsere Grafik. „Das hat auch damit zu tun, dass wir alleine beim Strom rund 40.000 Kunden übernehmen mussten, die ihre Verträge verloren haben. Da mussten wir extrem teuer zukaufen", heißt es bei der Energie AG.

„Krone“-Kommentar: Die Botschaft hör ich wohl
Ja, es ist sicher komplizierter, als der Kunde glauben will. Aber es ist eben auffällig, dass Endverbraucherpreise, wenn der Weltmarkt steigt, auch rasch in die Höhe schnellen. Aber wenn die internationalen Märkte nachgeben, dies sich nicht so schnell niederschlägt.
Dass immer nur dann eingekauft wird, wenn es am teuersten ist und die Tanks immer voll sind, wenn es billiger wird - da muss Wolfgang Goethe herhalten: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“
Gespannt dürfen wir auf die Bilanzen der Energieversorger warten und auf die Ankündigung, wohin die Gewinne fließen.

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