Anzeige gegen „Opfer“

Wien: Aus Wut bewaffneten Auto-Raub frei erfunden

(Bild: P. Huber (Symbolbild))

Ihre Erzählungen klangen zunächst höchst dramatisch: Eine 30 Jahre alte Frau berichtete kürzlich gegenüber der Wiener Polizei, dass sie Opfer eines bewaffneten Überfalls geworden sei. Mit einer Schusswaffe sei sie bedroht, ihr dann der Pkw gestohlen worden. Doch nun stellt sich der angebliche Vorfall gänzlich anders dar - und das vermeintliche Opfer wurde selbst angezeigt.

Spätnachts am 16. Jänner hatte die 30-Jährige in der Inspektion Hohenbergstraße in Meidling den angeblichen Auto-Raub zur Anzeige gebracht. „Nun wurde im Zuge der Ermittlungen durch das Landeskriminalamt, Außenstelle Süd, festgestellt, dass die Straftat erfunden worden war“, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich am Montag.

Die Frau hatte den Pkw auf einer Internetplattform zum Kauf angeboten. Beim Treffen mit einem vermeintlich am Kauf Interessierten sei dann aber überraschend ein Bekannter ihres Mannes aufgetaucht, habe eine Schusswaffe dabeigehabt und den Wagen geraubt, gab die 30-Jährige damals zu Protokoll.

Wut als Motiv
Weil bei den Ermittlungen immer mehr Fragen auftauchten, wurde die Frau schließlich erneut vernommen. „Im Zuge dessen gestand sie, dass der Raub erfunden war“, so der Sprecher. „Das Motiv soll Wut auf den Bekannten gewesen sein, bei dem ihr Ehemann Schulden haben soll.“ Die Schulden dürften der Grund gewesen sein, dass der 47-Jährige bei dem Treffen den Pkw „übernahm“ - allerdings gewaltfrei.

Gegen die 30-Jährige wird wegen Vortäuschung einer Straftat ermittelt. Weitere Erhebungen sind im Gang.