Paukenschlag: Noch vor dem Kommissions-Endbericht zum „System St. Pölten“ stellt Robert Ziegler seine Funktion als ORF-Landesdirektor in Niederösterreich zur Verfügung. Im Gespräch mit der „Krone“ zeigt er sich selbstkritisch und enttäuscht.
Seit Jänner untersucht eine interne U-Kommission die heiklen Machtmissbrauchs-Vorwürfe gegen Direktor Robert Ziegler. Es geht um mögliche Interventionen bzw. ein „System St. Pölten“ zugunsten der regierenden ÖVP. Chats und Protokolle hatten den achtfachen Vater schwer belastet.
Ziegler tritt jetzt Urlaub an
Jetzt der Paukenschlag: Bevor ORF-General Roland Weißmann am Montag den Endbericht der Prüfer auf den Tisch bekommt, zieht der NÖ-Landesstudio-Chef selbst die Konsequenzen und tritt zurück! Im „Krone“-Gespräch bestätigt Ziegler: „Das Band des Vertrauens ist gerissen. Zum Wohle des ORF und besonders des Teams in Niederösterreich habe ich mich entschlossen, meine Funktion zur Verfügung zu stellen. Der Schritt fällt mir sehr schwer.“ Er werde jetzt einen Urlaub antreten.
Mich hat besonders geschmerzt, wie die Vorwürfe öffentlich gemacht wurden - anonym über mehrere Zeitungen. Hier wurde Vertrauen missbraucht und offensichtlich schon über Jahre Informationen gesammelt, um sie zu gegebener Zeit gegen mich zu verwenden.
Robert Ziegler
Ziegler rechnet ab
Ziegler zeigt sich enttäuscht und selbstkritisch, nutzt seinen Rückzug aber auch gleich für eine Abrechnung: „Mich hat besonders geschmerzt, wie die Vorwürfe öffentlich gemacht wurden - anonym über mehrere Zeitungen. Hier wurde Vertrauen missbraucht und offensichtlich schon über Jahre Informationen gesammelt, um sie zu gegebener Zeit gegen mich zu verwenden.“
Nun beginnt für Generaldirektor Weißmann die heikle Nachfolgersuche. Die alte und wohl neue Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) besteht dabei laut eigenen Aussagen nicht auf ihr Anhörungsrecht.
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