Liebe zum Beruf steht bei Angelika Wieser an erster Stelle. Dennoch macht sie sich über die Zukunft der Pflegebranche Sorgen: „Wer wird einmal auf mich schauen?“ Der Beruf müsse aufgewertet werden.
Im Pflegewohnhaus Elisabeth in St. Andrä im Lavanttal wird sie liebevoll „Frau Caritas“ genannt – ein Titel, den sich Angelika Wieser in 35 Dienstjahren erworben hat. „Am Anfang hab ich gedacht, dass ich diesen Beruf nicht ewig machen werde“, erzählt die heute 56-jährige Pflegebettassistentin.
Die Freude an diesem wichtigen Beruf ist für sie aber ungebrochen. „Es ist nicht immer alles perfekt und leicht, aber wir können über alles reden und uns vor allem ausreden. Die Pflegedienstleiterin hilft mit ihrer Erfahrung und unsere Bewohner habe ich alle sowieso in mein Herz geschlossen. Irgendwie ist der Beruf aber auch leichter als in der Anfangszeit. Hilfsmittel wie Pflegestuhl, Badelift, Hebelift oder verstellbare Betten hatten wir früher nicht“, so die zweifache Mutter.
Ich denke mir oft, wer einmal auf mich schauen wird.
Angelika Wieser, Pflegebettassistentin seit 35 Jahren
Berufsbild muss attraktiver werden
Frau Wieser stellt für die Bewohner auch Handys ein, repariert Fernseher, bringt vom Einkauf die Lieblingssüßigkeiten mit. „Ich bekomme so viel Wertschätzung, die gebe ich gerne zurück“, so Wieser, die vor zehn Jahren nach einem schweren Unfall zeitweise selbst auf Pflege angewiesen war und sich natürlich Gedanken über die Zukunft des Berufs macht. „Der Pflegeberuf muss finanziell aufgewertet und attraktiver gemacht werden, Pflege geht uns alle an. Ich denke mir oft, wer einmal auf mich schauen wird.“
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