Ab ins Meer

Weißer Hai nach 198 Tagen wieder frei

Wissenschaft
02.04.2005 16:44
Der weltweit einzige Weiße Hai in Gefangenschaft hat seine Freiheit wieder. Nach einer über sechsmonatigen Rekordzeit im Monterey Bay Aquarium wurde er am Freitag (MEZ) an der Pazifikküste Kaliforniens ausgesetzt, teilten die Wissenschaftler des Aquariums mit. Die junge Hai-Dame hatte mit ihrem Aufenthalt von 198 Tagen in einem Vier-Millionen-Liter-Tank bei weitem einen früheren Rekord von 16 Tagen in Gefangenschaft übertroffen. Seit den 50er Jahren hat es weltweit 37 Versuche gegeben, den gefährlichen Meeresbewohner in einem Aquarium zu studieren.

Der Hai sei nun wieder ins Meer entlassen worden, bevor ein weiterer Größenzuwachs einen derartigen Umzug zu riskant gemacht hätte, sagten seine Betreuer. Zudem hatte der Raubfisch in den vergangenen Wochen einen größeren Jagdinstinkt gezeigt und zwei kleinere "Soupfin"-Haie in dem Becken gebissen. Die beiden Mitbewohner starben später an ihren Verletzungen. Kritiker des Hai- Experiments hatten die Angriffe als Zeichen für Stress in der Gefangenschaft gewertet.

Mit rund 70 Fischen, darunter Tunfische, Rochen und Hammerhaie, sowie Meeresschildkröten, teilte sich der "Great White" das Becken. Die "Welt-Sensation" lockte nach Angaben des Aquariums seit dem Herbst knapp eine Million Besucher an.

Hai-Dame wurde zu groß
Während seines Aufenthalts in dem Tank war der Weiße Hai um 40 Zentimeter auf eine Länge von 1,94 Meter gewachsen. Seit Beginn der Gefangenschaft am 14. September stieg sein Gewicht von knapp 30 auf 73 Kilogramm. Während bei früheren Aquarien-Versuchen die Tiere häufig nicht fraßen und wieder ausgesetzt werden mussten, nahm die junge Hai-Dame in Monterey gleich vom ersten Tag die Nahrung an.

Das Jungtier, das sich im vorigen August versehentlich im Netz von Fischern verfangen hatte, war von den Biologen zunächst in einem riesigen Meereskäfig bei Malibu an die Gefangenschaft gewöhnt worden. Im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprogramms wollen die kalifornischen Wissenschaftler Verhaltensweisen und den wenig bekannten Lebenszyklus von weißen Haien studieren.

Kontakt bleibt aufrecht
Das mit einem Satellitensender markierte Weibchen werde auch nach der Freilassung ins Meer weiter überwacht. Nach Angaben des Aquariums soll in diesem Sommer die Forschung an Weißen Haien in Gefangenschaft mit einem neuen Jungtier fortsetzt werden. "Wir haben jetzt sehr viel über die Bedürfnisse eines Weißen Hais gelernt. Bei ihrer Ankunft wusste keiner, ob sie überleben und fressen würde", teilte der Biologe Manny Ezcurra mit.

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