Kritik von Kaineder

„Keine Förderung für Skigebiete unter 1000 Meter“

Oberösterreich
10.01.2023 16:00

Für leidenschaftliche Skifahrer ist es momentan schwer: Neben den Pisten ist es braun statt weiß. Deshalb hinterfragt Landesrat Stefan Kaineder die Finanzierungs- und Förderungspolitik von Wintertourismusprojekte.

„Neuprojekte unter 1000 Metern Seehöhe zu fördern, erscheint mir absurd“, sagt Landesrat Stefan Kaineder. Angedacht ist beispielsweise eine Skischaukel in Vorderstoder mit Skipisten in einer Seehöhe von 750 bis 1.200 Meter und ein nordisches Zentrum in der Ortschaft Weigetschlag. Auf 800 Meter Seehöhe soll das Langlaufzentrum entstehen, obwohl es dort in den letzten Jahren, so Kaineder, zu wenig geschneit hatte. Schneedepots sollen die Lösung sein, um auch in nächsten Wintern gut versorgt zu sein. Kaineder sagt: „Dieses Projekt steht im Widerspruch zu den aktuellen Entwicklungen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass die Niederschläge im Winter auf dieser Höhe als Regen niedergehen, steigen leider rasant.“ Laut dem grünen Landesrat sind Neuprojekte auf einer Seehöhe zwischen 750 und 1200 Meter „völlig aus der Zeit gefallen“.

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„Wenn wir auf lange Sicht in Österreich den Wintertourismus am Leben halten wollen, gibt es nur drei Möglichkeiten: Klimaschutz, Klimaschutz und Klimaschutz! Denn wenn die Trendwende nicht gelingt, ist Skifahren in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts nur mehr im Hochgebirge möglich“, so Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder

Zwei Grad plus seit den 40ern
„Der Klimawandel ist beim Tourismus ein sehr heikles Thema, aber man kann es nicht wegleugnen oder es sich schönreden, nur weil man immer wieder kältere Winter dazwischen hat“, sagt Meteorologe Alexander Ohms. Die Mitteltemperaturen sind seit den 40er-Jahren, auch im Winter, um zwei Grad gestiegen. „Auch in Zukunft wird es starke zufällige Schwankungen des Klimas geben - schneearme Winter können von schneereichen Wintern gefolgt werden“, sagt Ohms. Kurz vor Weihnachten setzte in Oberösterreich das Weihnachtstauwetter ein. An sich ist das keine Besonderheit. Laut dem Meteorologen ist die lange Dauer und tageweise extreme Ausprägung auffällig.

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OÖ-Krone
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