04.01.2023 12:55

Prinz Harrys Buch

Royals: „Mit jedem TV-Auftritt brennt eine Brücke“

Busfahrerinnen, Krankenpfleger, Postangestellte: Die Streikwelle in Großbritannien ist die historisch größte seit 30 Jahren. Eine Inflation von 11 Prozent lässt die Lebensstandards schlechter werden. Vor allem das vergangene Jahr habe das Land durchgebeutelt. Das Partygate, der interne Kampf in der konservativen Partei und drei Premierminister. „Es war ein Chaos-Jahr. Irgendwann haben die Leute genug“, so Politologin Melanie Sully im Talk mit Jana Pasching. Auch um die Royals scheint es nicht ruhig zu werden: Das Enthüllungsbuch samt TV-Auftritten von Prinz Harry sorgten schon im Vorfeld für reichlich Wirbel. „Mit jedem Auftritt brennt eine Brücke, die vielleicht entstehen hätte können.“

Mit der Krönung von König Charles III. im Mai werde sicherlich eine neue Ära der Royals beginnen. Das habe er schon bei seiner Weihnachtsansprache deutlich gemacht. Doch das Verhältnis mit der Verwandtschaft bleibt kompliziert. Prinz Harrys neues Enthüllungsbuch wird am 10. Jänner erscheinen, er selbst sorgte mit TV-Auftritten für Furore. „Ich hätte gerne meinen Vater zurück“, sagt Prinz Harry in einem der Interviews. Nur weil man die Monarchie verlassen habe, bedeute das nicht, dass man die Familie verlassen müsse, so Sully. „Wie soll eine Versöhnung so funktionieren und wieso muss er der Welt davon erzählen?“, fragt sich Sully. „Es ist eine Show, die viele Menschen in Großbritannien nicht mehr interessiert, die haben nämlich andere Sorgen.“

Wirtschaft steuert auf Rezession zu
Boris Johnson habe den Menschen noch Optimismus vermittelt, auch wenn es ein „falscher Optimismus“ war, so Sully. Premierminister Rishi Sunak hingegen, spreche davon, dass alles schlechter wird, bevor es besser werden kann - die Leute seien deprimiert. Wirtschaftlich steuert alles auf eine Rezession zu, das sei seit Monaten klar. „Die Frage ist, wie tief und wie lang.“ Derzeit hoffe man auf eine baldige Abschwächung der Inflation, um mit dem von Sunak bereits beschlossenen Wirtschaftspaket zumindest den Lohnforderungen entgegenkommen zu können.

Viel Geld für Krieg, wenig für Gesundheitswesen
Krankenschwestern, Bahn-Angestellte und Grenzschützer fordern höhere Löhne und legen deshalb ihre Arbeit nieder. Doch die Regierung sagt, es fehle schlichtweg das Geld, um die Folgen der Inflation voll abzufedern. „Großbritannien ist sehr stark involviert im Krieg in der Ukraine, das belastet natürlich auch die Wirtschaft.“ Im Laufe der Jahre sollen drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts ins Verteidigungsressort fließen, während andere Bereich wie Gesundheit schlechter aussteigen. Das passe nicht zusammen, so Sully.

Die Sympathie der Menschen in England gelte vor allem Krankenschwestern, Pflegern und anderen Bediensteten im Gesundheitsbereich. Auch hier spieße es an allen Ecken: zu wenig Lohn, zu wenig Personal und schlechte Arbeitsbedingungen. „Die Helden der Pandemie wurden plötzlich vergessen.“

Premierminister Rishi Sunak will mit neuen Gesetzen das Streikrecht bei der Bahn einschränken. Andere Branchen könnten folgen. Dadurch würden die von den Ministern bereits angekündigten Pläne zur Durchsetzung von Mindeststandards im öffentlichen Verkehr ausweiten. Mindestens 20 Prozent der regulären Bahnverbindungen müssten dann während einem Streik aufrechterhalten werden.

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