Zahlreiche Beschwerden unterschiedlichster Tonalität zeigten Erfolg: Via Intranet wurde die „19-Grad-Verordnung“ der Landesregierung wieder zurückgenommen. In einer langatmigen Erklärung - Energiesparvorschläge inkludiert - hieß es, dass ein gutes Arbeitsumfeld unerlässlich sei.
Bereits zu den Landtagssitzungen war es in den Landhaus-Räumlichkeiten etwas wärmer als noch im November. Dass die Mitglieder der Landesregierung endlich in die Knie gegangen und von den verordneten 19 Grad abgewichen seien, wurde von einigen vermutet. „Liegt vielleicht aber eher an der heißen Luft, die unsere Politiker im Landtag verbreiten“, bemerkte einer der Mitarbeiter süffisant.
Keine heiße Luft, dafür aber etwas mehr Wärme sollte schon in den kommenden Tagen in der Bregenzer Römerstraße spürbar sein. Das wurde den Bediensteten am Donnerstag via Intranet mitgeteilt - eine frohe Botschaft vor Beginn der Weihnachtsfeier im Landhaus. „Nachdem die 19 Grad Raumtemperatur viele als zu gering wahrnehmen, wird es eine den Witterungsverhältnissen angepasste Anhebung geben. Schließlich ist ein gutes Arbeitsumfeld für die Mitarbeitenden unerlässlich“, hieß es schon im dritten Absatz.
Minustemperaturen verschärften Problem
Aufatmen heißt es damit bei Hubert Diem, Obmann der Personalvertretung. Er dürfte im kommenden Jahr deutlich weniger Beschwerdemails von bibbernden Kollegen bekommen. „Die ersten Unmutsbekundungen wurden ja bereits im Herbst laut. Damals hat aber noch die Sonne in das eine oder andere Büro geschienen. Seitdem es Minustemperaturen hat, hat sich das Problem nochmals verschärft.“ So hätten die Frostnächte dazu geführt, dass es beispielsweise in seinem Büro am Morgen 16, später 18 Grad gehabt hätte. „Wenn man bei diesen Temperaturen den ganzen Tag im Mantel sitzt, dann verliert man schon den Humor.“
Einigen scheint dieser in den vergangenen Wochen keinesfalls abhanden gekommen zu sein. Über die Intranetbotschaft und den Vorschlag, Energieverbrauch durch Photovoltaikanlagen zu kompensieren, wurde bereits kräftig gelästert. Das sei wie der Ablasshandel im Mittelalter.
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