Ökostrom-Vorreiter

Energie-Pionier macht den Sonnenstrom teilbar

Niederösterreich
07.12.2022 06:05

Das Weinviertler Start-up „eFriends“ ermöglicht es, selbst produzierten Ökostrom ortsunabhängig weiterzuverkaufen. Sogar mit Gemeinden arbeitet man schon zusammen.

Den eigenen, nicht benötigten Sonnenstrom auf Knopfdruck an andere verkaufen – noch dazu zu einem selbst festgelegten Preis: Mit genau diesem Modell will das Weinviertler Start-up „eFriends“ einen Beitrag zur Energiewende leisten. Das Konzept dahinter ist simpel: Überschüssiger Strom wird in einer eigenen App anderen angeboten, völlig unabhängig von deren Wohnort. „Wir wollten eine Plattform schaffen, die in Echtzeit Energie verschieben lässt“, erklärt Geschäftsführer Matthias Katt. Umgekehrt bedeutet das, dass Abnehmer Sonnenstrom über die Plattform kaufen können, ohne selbst eine Fotovoltaikanlage am Dach zu haben.

Wasserkraftwerke und Fotovoltaikanlagen
2000 Nutzer gibt es bereits, die unter anderem mehr als 400 Fotovoltaikanlagen und neun Kleinwasserkraftwerke betreiben. Einzige Voraussetzungen für die Teilnahme ist ein eigens entwickeltes Technikpaket für zu Hause um rund 500 Euro und ein Anbieter-Wechsel. eFriends hat nämlich nicht nur das Sharing-Modell entwickelt, sondern ist auch selbst Stromanbieter. „Wir hoffen, dass man in naher Zukunft unsere Plattform unabhängig vom Anbieter nutzen kann“, berichtet Katt von Gesprächen mit den großen Playern am heimischen Strommarkt.

Strom gegen Lebensmittel
Bis es so weit ist, hat das junge Unternehmen, das auch international als Vorreiter gesehen wird, ohnehin viele Projekte am Laufen. So errichtet man beispielsweise zahlreiche Solar-Anlagen in Österreich mit einem Beteiligungsmodell. Ein neues Zusatzangebot ermöglicht zudem in Kooperation mit Ögreissler den Tausch von Strom gegen regionale Lebensmittel. Dabei wird an NGOs, Hilfsorganisationen oder Vereinen gespendeter Strom mit Gutscheinen belohnt. Und auch mit Gemeinden arbeite man immer enger zusammen, wie etwa mit Hardegg im Bezirk Hollabrunn. Dort kauft die Stadt selbst nämlich Strom von „eFriends“ und nutzt ihn für öffentliche Gebäude. „Die Gemeinde kauft den Strom wie vorher auch. Nur bekommt sie die Rechnung nicht von einer Aktiengesellschaft, sondern von Bürgern“, so Katt.

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