Vizekanzler Kogler:

Bruch mit Koalition? „Jetzt müssen wir arbeiten!“

Salzburg
02.12.2022 06:00

Werner Kogler sprach mit der „Krone“ über die bevorstehende Landtagswahl in Salzburg und darüber, warum die Grünen der ÖVP noch die Stange halten und wieso sein Lieblingsklub Sturm Graz an Redbull Salzburg nicht herankommt.

Jetzt mal ehrlich: Wie bitter ist es für Sie eigentlich, dass Sturm Graz nicht an Salzburg herankommt?

(lacht) Naja, im Verhältnis von Budget und Ergebnissen kann man ganz zufrieden sein. Da ist Sturm sicher mindestens so effizient wie Salzburg.

Zur Klimaneutralität. Wie holt man denn die Betriebe in den Regionen ins Boot?

Jetzt mitzuziehen ist eine große Chance für die regionalen Betriebe.Die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten nimmt enorm zu. Klimafreundliche, regionale Wertschöpfungsketten werden unter anderem dazu beitragen, dass der Rubel in Salzburg und nicht bei Putin rollt. Und: Es wird mehr grüne Jobs, also großteils hochqualifizierte Arbeitsplätze, geben. Da mussten wir als Regierung jetzt einfach endlich auf die Überholspur kommen. Die Krisenfestigkeit wird durch die ökologische Transformation gestärkt. Jede Region – egal ob mit viel oder wenig Industrie – kann sich glücklich schätzen, wenn in diesem Bereich etwas läuft.

Vizekanzler Werner Kogler stand im Zuge seines Salzburg-Besuchs „Krone“-Reporter Benedict Grabner Rede und Antwort. (Bild: Tröster Andreas)
Vizekanzler Werner Kogler stand im Zuge seines Salzburg-Besuchs „Krone“-Reporter Benedict Grabner Rede und Antwort.

Zur Landtagswahl: Nach neun Jahren grüner Regierungsbeteiligung in Salzburg steht kein Windrad und der Pflegesektor ist eine einzige Baustelle. Kommt man da nicht gerade in den Kernbereichen „Klima“ und „Soziales“ in Erklärungsnotstand?

Beim Thema Windräder muss man natürlich auch bedenken, dass wir gegen Widerstände kämpfen. Wir wollen umsetzen. Die Blockierer sind andere. Ich denke, die Wähler merken das schon. Aber da werden die Parteien künftig eh mitziehen müssen. Und dann werden die grünen Konzepte auch umgesetzt.

Mit Martina Berthold ist jetzt die Richtige am Zug. Sie wird die sozialen und ökologischen Themen angehen – auch in einer allfälligen neuen Landesregierung.

Neo-Landesrätin Martina Berthold hält Werner Kogler für die Richtige. (Bild: Tröster Andreas)
Neo-Landesrätin Martina Berthold hält Werner Kogler für die Richtige.

Hatten Sie mit Heinrich Schellhorn nach seinem Abgang Kontakt?

Ja, wir haben telefoniert und am Freitag treffe ich ihn hoffentlich wieder.

Ist es einer grünen Regierungsbeteiligung würdig, dass Asylwerber demnächst wohl in einer Messehalle oder in Containern schlafen?

Das ist nicht notwendig. Erstens muss man unterscheiden zwischen der Zahl der Anträge und der Zahl jener, die hier bleiben. Zweitens erfüllen viele Länder - mit wenigen Ausnahmen - ihren Teil der Vereinbarung nicht. Drittens, wenn alle ihren Beitrag leisten, ist das bewältigbar.

Für Kogler ist es Zeit „die Ärmel hochgekrempelt zu lassen“. (Bild: Tröster Andreas)
Für Kogler ist es Zeit „die Ärmel hochgekrempelt zu lassen“.

Wird es den Grünen schaden, dass sie der ÖVP immer noch die Stange halten?

Regieren ist kein Selbstzweck. Wir regieren aus „Verantwortung für Österreich“. Wir krempeln die Ärmel auf und schauen, dass wir durch diese vielen Krisen gut durchkommen. Jetzt ist die Zeit Entscheidungen im Sinne der Menschen zu treffen und nicht wahlzukämpfen. Dabei geht viel weiter. Um Beispiele zu nennen: die Stromkostenbremse und die Zufallsgewinnsteuer. Seit Kreisky gibt es massiv Familien- und Sozialleistungen. Die automatische Valorisierung ist aber erst uns gelungen. Weil die Grünen in der Regierung sind.

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