38 Millionen Positive

Welt-Aids-Tag: Netzwerk will neuen Namen für HIV

Ausland
01.12.2022 14:03

Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember hat ein junges Netzwerk einen neuen Namen für HIV gefordert. Das Argument: Der Begriff sei tödlich, das Leben mit dem Virus müsse es jedoch nicht sein. Weltweit leben ungefähr 38,4 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion.

„Wir müssen die Art und Weise ändern, wie wir über HIV denken und sprechen. Und beim Ursprung damit beginnen: beim Namen“, schrieben die Mitglieder von Youth Against Aids in einem offenen Brief an den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Einen eigenen Vorschlag unterbreiteten sie nicht. Leserinnen und Leser sind jedoch aufgefordert, eigene Vorschläge online einzureichen.

Neutraler Begriff
Der Begriff HIV ist grundsätzlich neutral und steht für „Human Immunodeficiency Virus“, auf Deutsch Humanes Immundefizienz-Virus. „Der Begriff HIV ist tödlich. Das Leben mit dem Virus (...) muss es nicht sein“, begründete das Netzwerk seine Forderung. 

Weltweit leben ungefähr 38,4 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion, davon etwa 9000 in Österreich. Jährlich werden hierzulande ungefähr 300 bis 400 neue Diagnosen gestellt, 2021 waren es 376. Die Österreichische AIDS Gesellschaft (ÖAG) verweist auf ihrer Webseite auf Behandlungsmöglichkeiten, darunter die medikamentöse HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP). Diese kommt dann zum Einsatz, wenn HI-Viren übertragen werden und kann das Risiko einer Ansteckung um 99 Prozent reduzieren. Die ÖAG kritisierte in einer Aussendung, dass Betroffene einen Teil der Ausgaben selbst zu tragen hätten und es weitere „beträchtliche Hürden“ gebe. Der Aufwand für notwendige Begleitmaßnahmen sei hoch.

Rauch: „Kein Grund, sich für Test zu schämen“
HIV-Tests werden kostenlos und anonym bei den Aids-Hilfen in Wien, Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich angeboten. Darüber hinaus sind Tests bei praktischen Ärztinnen und Ärzten möglich, rezeptfreie Selbsttests in der Apotheke kosten rund 30 Euro. „Es ist wichtig, seinen Status zu kennen - für die eigene Gesundheit, aber auch für die Gesundheit von Sexualpartnerinnen und Sexualpartnern. Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, wenn man sich testen lässt (...). Gemeinsam können wir Übertragungsketten stoppen und unser globales Ziel - Aids bis 2030 zu beenden - erreichen“, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

Vereinte Nationen von Ziel entfernt
Bis dato sind die Vereinten Nationen von ihrem Ziel entfernt. HIV-Neuinfektionen und Aids-bedingte Todesfälle nehmen in einigen Teilen der Welt zu. Laut Rauch braucht es unter anderem eine offene Kommunikation, mehr Aufklärung zu sicheren Verhütungsmitteln, ein niederschwelliges Testangebot sowie eine gute Versorgung bei Infektionen. Mit diesen Maßnahmen könne gegen Stigmatisierung und Diskriminierung vorgegangen werden.

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