Neue Öffi-Offensive

Per „Halbstunden-Takt“ in die Landeshauptstadt

Niederösterreich
02.12.2022 06:06

Zug um Zug wird die Verkehrsplanung in und rund um St. Pölten bekannt: Jetzt werden die Weichen für den Busverkehr gestellt. Was im Detail geplant ist und welche Rolle Anruf-Sammeltaxis dabei in St. Pölten, aber auch in Krems künftig spielen sollen. 

Erst kürzlich wurde das S-Bahn-Paket mit rund 150 neuen Zugverbindungen von und nach St. Pölten präsentiert, nun hat der Doppelpack aus Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko sowie Bundes- und Gemeinderat Florian Krumböck erneut zugeschlagen. Sie laden heute, Freitag, zum großen Öffi-Gespräch – die „Krone“ kennt schon erste Details.

Taxi bei Bedarf und per App
Im Fokus steht das Angebot auf der Straße. „Ziel ist es, dass die Menschen im Bezirk nicht länger als 30 Minuten auf die Öffis nach St. Pölten warten müssen“, so Krumböck. Einen echten Halbstunden-Takt für alle Busse wird es aber nicht geben, vielmehr sollen Anrufsammeltaxis die Lücken vor allem abseits der Stoßzeiten füllen.  Möglich werden soll das durch sogenannte integrierte Ausschreibungen des Bussystems in den kommenden Jahren. „Linienverkehr sowie bedarfsgesteuerte Angebote werden gemeinsam geplant, um das Öffi-Fahren in allen Ortschaften des Bezirks zu verbessern“, erklärt Schleritzko. Dazu sei auch gemeinsame Planung von Stadt und Umland Region nötig.

Dem Verkehrsverbund Ostregion kommt dabei eine tragende Rolle zu, fungiert der VOR bei der Abwicklung doch als zentrale Schnittstelle. Nicht nur in der Disposition für die Vertragspartner, sondern in erster Linie für die Kunden. Die Anmeldung des individuellen Fahrtwunsches erfolgt nämlich per App.

Ausschreibungen in der Kritik
Unwirtschaftlich, umweltbelastend, unmenschlich: Kein gutes Haar an den Bus-Ausschreibungen des Verkehrsverbundes Ostregion lässt die Gewerkschaft Vida. Am 16. Dezember werden Parteien, Gemeinden und betroffene Unternehmen daher zu einem Kongress in die Arbeiterkammer nach St. Pölten geladen. „Die Sozial- und Qualitätskriterien den öffentlichen Busverkehr betreffend müssen gesteigert werden“, so der Landesvorsitzende Horst Pammer.

Das Stiefkind der Stadt Krems
Szenenwechsel nach Krems. Einmal mehr wird der Ortsteil Egelsee dort nämlich seinem Ruf als Stiefkind der Stadt gerecht. Dass der Stadtbus in Krems an Adventsamstagen kostenlos benutzt werden darf, freut zwar die urbanen Kremser. Den Egelseeern bleibt am Wochenende als öffentliche Alternative zum Auto aber nur das kostenpflichtige Angebot des Anrufsammeltaxis. Genau das will die ÖVP-Ortsgruppe nun ändern.

„Vom kostenlosen Anrufsammeltaxi an Adventsamstagen sowie am 8. Dezember würden junge Menschen und Senioren aus Egelsee profitieren“, so Stadträtin Bernadette Laister und Gemeinderat Andreas Ettenauer. Und sie sprechen den Einwohnern aus der Seele - wie Maria Auer (73). Denn ohne Auto ist der Einkauf in der Innenstadt für die Pensionistin schwierig: „Gerade in Zeiten wie diesen würde eine kostenlose Öffi-Linie im Advent sehr helfen, um Geschenke in der Kremser Altstadt zu besorgen“, wünscht sie sich ein Gratis-Angebot

SPÖ mit Neujahrsvorsatz
Mindestens fünf Euro kostet das Sammeltaxi pro Fahrt, Hin- und Rückfahrt schlagen den Egelseers demnach ordentlich aufs Börserl. „Das ist eine Ungleichbehandlung für den Stadtteil Egelsee“, betonen Laister und Ettenauer. Die „Krone“ fragte bei SPÖ-Verkehrsstadtrat Peter Molnar nach. Er erklärt: „Die Weihnachtsaktion beschränkt sich nur auf den Stadtbus, weil die Sammeltaxis separat ausgeschrieben werden.“ Er will die Idee aber schon für das nächste Jahr mitnehmen.

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