Knifflige Fragen offen

Ministerium schubst Stadtbahn Linz aus dem Gleis

tadtbahnzüge auf der neuen Eisenbahnbrücke werden noch lange eine bloße Visualisierung sein und nicht wirklich fahren.

(Bild: Schiene OÖ)

Schnipp, schnipp: Der Bund, sprich das Klimaschutzministerium (BMK), schubst jetzt die Regionalstadtbahn Linz (mit den Herzstücken S6 und S7) aus dem Gleis. Zu viele knifflige fragen seien noch offen, bevor man überhaupt an eine Finanzierungsvereinbarung denken könne.

Der düstere Kernsatz in einem Brief des Ministeriums an Oberösterreichs Baudirektor Martin Pöcheim lautet: „Aufgrund des zuletzt kommunizierten Stands des Vorprojekts gibt es aus Sicht des BMK weiterhin ungelöste Fragen, deren Antworten wesentlichen Einfluss auf die Kosten, den Fahrgastnutzen, die Fahrplanstabilität und die Aufwärtskompatibilität besitzen und daher seitens BMK gesondert zu prüfen sind.

Große Platzprobleme in Urfahr
Da geht’s unter anderem um Kritik an der gemeinsamen Nutzung von Teilen der Trasse (insbesondere der neuen Brücke) durch Stadtbahn und O-Bus, um zu kurze Bahnsteige (80 statt 120 Meter), um das verfrühte Ende der S71 von Pregarten schon am Europaplatz, um die Unmöglichkeit der Trasse am Donaudamm (siehe Grafik für eingleisige Führung, doch zweigleisig wäre nötig und geht nur im Untergrund) und die Trassenführung vom Mühlkreisbahnhof zum Knoten Urfahr-Ost. Wegen all dieser ungelösten Fragen könne man sich auf einen Zeitplan für die nötige Finanzierungsvereinbarung (50:50 für mindestens 600 Millionen Euro Projektvolumen allein auf Linzer Stadtgebiet) nicht festlegen.

In Urfahr wird‘s am Donauufer viel zu eng für eine zweigleisig auszuführende Stadtbahn Richtung Osten.

(Bild: Krone Kreativ)

Öffentliche Mittel effizient einsetzen!
Unheilschwanger klingt der letzte Satz im Brief, trotz positiver Einleitung: „Abschließend unterstreichen wir ausdrücklich, dass das BMK mit voller Kraft die erfolgreiche und effiziente Umsetzung der Linzer Regionalstadtbahn unterstützt. Gleichzeitig ist aus Bundessicht ein effizienter und transparenter Planungsprozess eine unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiche Projekte. Insbesondere ist auch der effiziente Einsatz öffentlicher Mittel zu gewährleisten.“