Österreich rüstet sich für den Krisenfall: Politik, Sozialpartner, Banken und Lebensmittelriesen verhandeln derzeit, wie die Österreicher bei einem möglichen Blackout zu versorgen sind. Im schlimmsten Fall müssen die Menschen sich auf Zustände einstellen, die sonst nur aus Kriegsgebieten bekannt sind. Alle Details zum Blackout-Plan und wie Sie sich rüsten können, lesen Sie hier.
Die gute Nachricht zuerst: Energie- und Lebensmittelversorgung sind in Österreich derzeit stabil, mehrere Stresstests zeigen dies laut Regierung. Doch es bleibt die dringende Aufforderung, weiterhin Energie zu sparen. Die Sorge gilt nun im Blackout-Fall der Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung. Seit Beginn des russischen Krieges in der Ukraine analysiert deshalb eine Arbeitsgruppe im Landwirtschaftsministerium die Auswirkungen auf den Agrarmarkt und die Lebensmittelversorgungssicherheit. Und im Notfall gibt es jetzt einen Plan:
Am ersten Tag des Blackouts bleiben alle Geschäfte in Österreich vorerst geschlossen, um Vorbereitungen treffen zu können.
Ab dem zweiten Tag werden von 10 bis 15 Uhr bei Märkten von Spar, Maximarkt, Billa, Penny, ADEG, Sutterlüty, Hofer, Lidl, Nah und Frisch, Unimarkt und M-Preis Sackerl mit gemischten Frischeprodukten ausgegeben. Aus logistischen Gründen können im Krisenfall keine Wünsche für den Inhalt berücksichtigt werden, teilen Regierung und Handel mit. Zusätzlich können fertig zusammengestellte Lebensmittel- und Getränke-Sackerl gegen Barzahlung erworben werden. Inhalt sind etwa Wasser, haltbares Brot, Konserven sowie Fertigprodukte oder auch Kerzen. Auf Wunsch auch Babyartikel und Hygieneprodukte.
Wichtig: Die Ausgabe erfolgt vor den Geschäften. Ein Betreten der Geschäfte oder Selbstbedienung sowie das Aussuchen der Produkte wird im Krisenfall nicht möglich sein.
Ab dem dritten Tag können aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nur noch Produkte aus dem Trockensortiment ausgegeben werden.
Die Organisation der Abgabe wird in Kooperation mit den Städten und Gemeinden erfolgen. Sowohl Städte- als auch Gemeindebund wurden bei der Erstellung des Blackout-Konzeptes eingebunden. Hierzu werden vom Lebensmittelhandel ab dem zweiten Tag eines möglichen Blackouts von 9 bis 10 Uhr Lebensmittel an die Gemeinden und Blaulichtorganisationen ausgegeben.
Das sind die Empfehlungen an die Österreicher
Der Bevölkerung wird für einen solchen Krisenfall ein Vorrat von Lebensmitteln für 14 Tage empfohlen. Die Nationalbank rät, stets genügend Bargeld zu Hause zu haben: ungefähr in der Höhe eines doppelten Wocheneinkaufs des täglichen Lebens in niedrigen Stückelungen. Es empfiehlt sich, das Geld gut gesichert aufzubewahren.
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