„Wir sind sehr, sehr knapp davor und wir wissen wie man streikt, wenn es wirklich so weit sein sollte“, zeigt sich Erwin Deicker, Betriebsratsvorsitzender der Barmherzigen Brüder Linz, kämpferisch. Am Mittwoch machten es die Kollegen in Wien vor.
Mehr als tausend Beschäftigte der Ordensspitäler streikten dort für eine bessere Bezahlung. Und auch in Oberösterreich hat man damit Erfahrungen: 2013 wurde einen ganzen Tag lang demonstriert. „Von sieben OP-Sälen hatten wir nur zwei für akute Notfälle offen, die Ambulanzen haben Hunderte Termine verschieben müssen“, erinnert sich Deicker. Doch in den vergangenen zehn Jahren hat sich leider nicht allzu viel verändert.
Die Leute in den Spitälern haben sich im persönlichen Gespräch verärgert und streikbereit erklärt. Sie sind mit den Arbeitsbedingungen nicht zufrieden. Und sie sind auch mit der Bezahlung nicht zufrieden.
Erwin Deicker, Betriebsratsvorsitzender im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz
Politik habe in diesem Fall versagt
„Uns wurde immer vorgegaukelt, es passiert viel. Aber die Arbeitsbedingungen selber sind nicht verbessert worden, und das ist der Knackpunkt“, ärgert sich Deicker. Die Politik habe versagt, weil die Ausbildungsplätze nicht attraktiv genug gestaltet wurden. „Die Personalsituation kann ich nicht von heute auf morgen verändern. Ich muss Anreize schaffen, damit die Leute in diesen Beruf einsteigen. Das heißt, ich muss ordentliche Arbeitsbedingungen und eine gute Bezahlung zusammenbringen“, bringt Deicker die Forderungen auf den Punkt.
Apropos Bezahlung: Am Montag findet die nächste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern statt. Danach sind einmal Betriebsversammlungen angedacht.
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