Intime Einblicke

Hirscher und Neureuther im Duell abseits der Piste

Tirol
18.11.2022 08:55

Marcel Hirscher (33) gegen Felix Neureuther (38)! Das war ein Duell, das sich jahrelang auf den Skipisten rund um den Erdball abgespielt hat. Ein Verbalduell der beiden Skistars gab es Mittwochabend im Restaurant „ice Q“ auf fast 3000 Meter Seehöhe am Gaislachkogel hoch über Sölden - ein Abend für den guten Zweck.

Grund: Touristiker und Seilbahner Jakob „Jack“ Falkner hatte das Duo zum Gipfeltreffen geladen. Dabei gewährten Hirscher, aber vor allem Neureuther, einige intime Einblicke in die Zeit, als sie sich noch um Hundertstelsekunden matchten. So erfuhr man, warum sich die Skifahrer, sobald sie die Ziellinie überqueren, immer sofort die Skischuhe aufmachen und ganz erleichtert dreinschauen.

„Ich habe Schuhgröße 44, meine Skischuhe sind 41,5 – entsprechend schauten während der Rennsaison meine Zehen aus“, verwies Neureuther auf die brutalen Schmerzen, die man in Kauf nehmen muss. „In dem Moment schwörst du dir, dass du nie wieder Skischuhe anziehst!“ Pro Saison hat er übrigens 60 Paar Ski und 15 bis 20 Paar Skischuhe verbraucht, Marcel sogar 120 Paar.

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Und wenn zu mir einer ,Hirscher, du A...’ gesagt hat, dann hat mich das umso mehr angespornt.

Marcel Hirscher

„Habe den Druck stets in Energie umgewandelt“
Auch die Frage, wie man mit dem immensen Druck umgeht, wenn man als Halbzeitführender vor 50.000 fanatischen Fans in den zweiten Durchgang startet, wurde gestellt. „Ich habe den Druck stets in Energie umgewandelt. Deswegen war ich auch im Training immer schlechter als im Rennen - das war der Druck. Und wenn zu mir einer ,Hirscher, du A...’ gesagt hat, dann hat mich das umso mehr angespornt“, erzählte Hirscher, der den Gesamt-Weltcup achtmal in Serie gewonnen hat.

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Ich war einmal bei einem Mentaltrainer. Nach einer Minute bin ich aufgestanden und gegangen.

Felix Neureuther

Anders Neureuther: „Ich habe den Druck stets genossen!“ Alles ohne Mentaltrainer! „Ich war einmal bei einem Mentaltrainer. Nach einer Minute bin ich aufgestanden und gegangen. Er wollte mir erzählen, wie ich mich verhalten soll, wenn ich vor 50.000 Fans einen Slalom fahren sollte. Der weiß das doch gar nicht, wie das ist“, so Neureuther. Dem pflichtete auch Hirscher voll und ganz bei.

„Sport beste Vorbeugung gegen Krankheiten“
Seit sie sich beide aus dem Rennsport zurückgezogen haben, engagieren sie sich im Bereich des Kindersportes. „Wir müssen die Kinder wieder verstärkt zum Sport bringen. Derzeit hängen die meisten Kinder und Jugendlichen leider viel lieber am Handy herum. Da ist aber auch die Politik gefragt – es braucht viel mehr Sport an den Schulen. Doch die Anläufe dazu sind leider nur halbherzig. Dabei ist der Sport die beste Vorbeugung gegen sämtliche Krankheiten“, zeigt Neureuther auf, der nebenbei übrigens auch Kinderbücher schreibt.

Eine Spende für die Stiftung „Wings for Life“
Der mehr als interessante Abend war zudem für einen guten Zweck. Den Erlös bekommt der Organisation „Wings for Life“. Das ist eine gemeinnützige Stiftung für Rückenmarksforschung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Querschnittlähmung als Folge von Rückenmarksverletzungen heilbar zu machen. Gegründet wurde sie von Heinz Kinigadner und Didi Mateschitz.

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