Von einem Weltraumbahnhof in den USA wurde jetzt ein Cygus-Frachter ins All geschossen. Er bringt 3,7 Tonnen Material zur internationalen Raumstation ISS - darunter auch Pflanzensamen. Diese sollen dann nach mehreren Monaten im Weltall in Seibersdorf im Bezirk Baden zum Wachsen gebracht und untersucht werden.
Sorgumhirse dient vor allem als Nahrungsmittel für Mensch und Tier sowie als Rohstoff für Biosprit. Auf der ISS werden Samenkörner jetzt den harten Bedingungen in den unendlichen Weiten ausgesetzt. Die Hirse wird drei bis vier Monate lang sowohl innerhalb als auch außerhalb der Raumstation aufbewahrt, sodass erhöhte kosmische Strahlung, niedrigste Temperaturen und reduzierte Erdanziehung auf die Samen einwirken. Zurück auf der Erde werden die Pflanzen dann in Laboratorien in Seibersdorf gezüchtet – so will man herausfinden, welche neuen Eigenschaften die Extrembedingungen in der Erdumlaufbahn in ihrem Erbgut hervorgerufen haben.
Klimawandel im Fokus
Verantwortlich für diese Experimente sind die internationale Atomenergiebehörde IAEA und die Welternährungsorganisation FAO, die seit Jahrzehnten Veränderungen durch radioaktive Strahlung im Erbgut von Pflanzen erforschen. Seit 1962 unterhält die IAEA Labore in Seibersdorf. Forscher erhoffen sich durch „Pflanzenvarianten aus dem All“ Sorten, die sich besser dem Klimawandel anpassen. Es gehe aber auch darum, mehr darüber herauszufinden, wie sich die Weltraumbedingungen über längere Zeit auswirken können bzw. wie sich die Ergebnisse der erstmals seitens der IAEA und der FAO durchgeführten „Weltraum-Mutagenese“ von jenen auf der Erde unterscheiden.
Laut IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Gross könne das Experiment „Durchbrüche“ zur Anpassung an den Klimawandel und zur Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit bringen.
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