4 Tage im Wald gelegen

„In der Früh ist es schon recht frisch geworden“

Peter Pavlicek (72) überlebte vier Tage im Wald.

(Bild: Christoph Gantner)

Peter Pavlicek (72) aus Wilhering (Oberösterreich) überlebte nach einem Sturz vier Tage im Mühlviertel. Seine Notration: Datteln und Wasser. Sein Resümee: „In der Früh ist es schon recht frisch geworden“.

Es war sein schönstes Geschenk: An seinem 72. Geburtstag wurde Peter Pavlicek aus Wilhering von einem Feuerwehrmann bei einer Suchaktion in einem Waldstück in Alberndorf/Riedmark gefunden. Nachdem der Parkinson-Patient vier Tage lang hilflos in einer Senke festgesessen war, weil es ihm aufgrund seiner Krankheit nicht mehr möglich war, daraus zu entkommen – wir berichteten.

Überraschend fit
Überraschend fit, wenn auch noch etwas geschwächt, ist Peter Pavlicek, als ihn die „Krone“ im Kepler Uniklinikum besucht. Nur am Oberkörper hat er zahlreiche Abschürfungen. Er sagt über seinen Unfall: „Ich bin seit 50 Jahren Schwammerlsucher, gehe oft in diesem Gebiet. Am Montag habe ich in der einsetzenden Dunkelheit nicht mehr genau gesehen, wo ich hintrete. Es ist mir schwer gefallen, den Schritt richtig zu setzen. Ich bin gestürzt, dann in einer trichterförmigen Senke festgesessen. Ich konnte mich wegen meiner Parkinsonerkrankung nicht daraus befreien. Ich habe versucht, herauszukriechen, das war aber nicht von Erfolg gekrönt.“

Zum Glück Notration dabei
Pavlicek saß also fest. Sein Handy war im etwa 200 Meter entfernt am Waldrand geparkten Auto. Er hatte zum Glück als Notration Medikamente, zwei Flaschen mit je einem halben Liter Wasser sowie eine Packung Datteln bei sich. Anfangs rechnete der Akademiker (technische Mathematik) damit, dass er bald gefunden werden würde. Ein Optimismus, der nicht berechtigt war.

Drei Nächte und vier Tage auf Rettung gewartet
Insgesamt drei Nächte und vier Tage musste Pavlicek in seiner Notlage ausharren. Er trug nur Bergschuhe, Hose, Leiberl und Pullunder. Waren die Nächte nicht furchtbar kalt? Er meint: „Es ging. Nur ganz in der Früh wurde es schon recht frisch.“

Bei seiner Tour, die zur Tortur wurde, hatte Pavlicek übrigens „zwei bis drei Kilo Parasol, Steinpilze und Rotfuß“ gefunden. Heuer sucht er nicht mehr: „Die Saison ist vorbei.“