Gesundheitsdrama

„Friends“-Star Matthew Perry mit 49 fast gestorben

Society International
19.10.2022 14:59

Mit seiner Rolle des Chandler Bing in „Friends“ wurde Matthew Perry in den 90er-Jahren zum gefeierten Star. In seinen Memoiren spricht der einstige Serien-Liebling jetzt erbarmungslos offen über die dunkelsten Stunden seines Lebens und verrät dem „People“-Magazin nun: „Ich bin froh, noch am Leben zu sein.“

Am 1. November kommen Matthew Perrys Memoiren „Friends, Lovers and The Big Terrible Thing“ auf den Markt. Dem „People“-Magazin erklärte er, warum er sich erst jetzt dazu entschlossen habe, sein Leben voller Höhen und Tiefen zu erzählen. „Ich wollte es teilen, wenn ich sicher davor war, nicht wieder auf die dunkle Seite des Ganzen zu kommen. Ich musste warten, bis ich ziemlich sicher trocken bin - und weg vom Alkoholismus und der Abhängigkeit - und es dann alles niederschreiben.“ Nur dann würde seine Geschichte auch anderen Menschen helfen, ist sich der 53-Jährige sicher.

Perry wäre vor vier Jahren beinahe gestorben
Was er in seinen Memoiren erzählt, wird in jedem Fall einige seiner „Friends“-Fans ziemlich schockieren. Denn schon zu Beginn verrät der Serien-Star, dass er mit 49 Jahren beinahe gestorben sei. In der Öffentlichkeit wusste man zu dieser Zeit zwar, dass er an einer Magen-Darm-Perforation litt. Wie schlimm es um Perry wirklich stand, das konnte aber wohl niemand ahnen.

Denn durch den Opioid-Missbrauch des Schauspielers sei sein Dickdarm geplatzt, schilderte Perry nun. Wochenlang habe er um sein Leben gekämpft, sei zwei Wochen im Koma gelegen und habe fünf Wochen im Krankenhaus gelegen. Neun Monate lang musste er zudem einen Kolostomiebeutel tragen. 

Perry überlebte Dickdarm-Perforation wie durch ein Wunder
Als er ins Krankehaus eingeliefert wurde, „sagten die Ärzte meiner Familie, dass ich nur eine zweiprozentige Chance habe, zu überleben“, so Perry nun. „Ich wurde an eine sogenannte ECMO-Maschine angeschlossen, die die gesamte Atmung für Herz und Lunge übernimmt. Das nennt man Ave Maria. Das überlebt keiner.“

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Ich wurde an eine sogenannte ECMO-Maschine angeschlossen, die die gesamte Atmung für Herz und Lunge übernimmt. Das nennt man Ave Maria. Das überlebt keiner.

Matthew Perry

Fünf Menschen seien in dieser Nacht an eine dieser Maschinen angeschlossen worden. „Die anderen vier starben, ich überlebte“, so Perry. „Die große Frage ist: Warum? Warum war ich derjenige? Es muss einen Grund dafür geben.“

Perry nahm 55 Vicodin pro Tag, wog nur noch 58 Kilo
Seine Alkoholsucht habe schon zu Beginn seiner „Friends“-Karriere begonnen, so Perry rückblickend. Damals war der Schauspieler 24. „Ich konnte damit umgehen, irgendwie. Aber als ich 34 war, steckte ich wirklich in einer Menge Schwierigkeiten.“ Dennoch habe es Jahre gegeben, in denen er nicht getrunken habe. „Staffel 9 war das Jahr, in dem ich die ganze Zeit nüchtern war. Und ratet mal, in welcher Staffel ich als bester Schauspieler nominiert wurde? Ich dachte: ‚Das sollte mir etwas sagen.‘“

Doch es gab auch echte Tiefpunkte: Zu einer Zeit während „Friends“ habe er 55 Vicodin am Tag geschluckt und sei auf 58 Kilo abgemagert. „Ich wusste nicht, wie ich aufhören sollte“, gesteht er jetzt. „Wenn die Polizei zu mir nach Hause gekommen wäre und gesagt hätte: ‚Wenn du heute Abend trinkst, bringen wir dich ins Gefängnis‘, hätte ich angefangen, zu packen. Ich konnte nicht aufhören, weil die Krankheit und die Sucht fortschreiten. Also wird es mit zunehmendem Alter immer schlimmer.“

„Friends“-Kollegen sind „wie Pinguine“
Seine „Friends“-Kollegen, unter anderem Jennifer Aniston und Courteney Cox, seien verständnisvoll gewesen. „Sie waren sehr geduldig mit mir“, so Perry. „Es ist wie bei den Pinguinen. Wenn ein Pinguin in der Natur krank oder verletzt ist, dann umzingeln ihn die anderen Pinguine und stützen ihn. Sie gehen so lange um ihn herum, bis dieser Pinguin wieder alleine gehen kann. Das ist in etwa das, was der Cast für mich getan hat.“

Seiner Rückfälle sei er sich bewusst, so Perry, der ganze 15 Mal schon einen Entzug gemacht hat. Umso mehr achte er nun darauf, alles zu tun, um nüchtern zu bleiben. „Ich bin jetzt ziemlich gesund“, freut er sich - bevor er scherzt: „ich muss nicht mehr viel ins Fitnessstudio gehen, weil ich nicht nur Superhelden spielen können möchte. Aber nein, ich bin gerade ein ziemlich gesunder Typ.“

Operationsnarben als Mahnmal
Wie lange er nüchtern ist, will Perry nicht verraten. Dafür erklärt er aber, dass er noch immer jeden Tag, an dem er nüchtern ist, zählt. Seine Narben seien zudem ein Mahnmal. 14 Operationen am Bauch hat der Schauspieler nämlich schon hinter sich. „Das sind viele Erinnerungen, um nüchtern zu bleiben. Ich muss nur nach unten schauen.“

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(Bild: kmm)



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