„30 Tage ohne Nahrung, drei Tage ohne Wasser und nur drei Minuten ohne Plan“: Die Soldaten des Jagdkommandos sind Profis in Sachen Krisenmanagement und geben Tipps für den Fall der Fälle.
Spätestens seit Ausbruch der Corona-Pandemie herrscht hierzulande große Sorge in Bezug auf Katastrophen jeglicher Art. Während zahlreiche „Experten“ mit diversen Ratgebern und Sachbüchern die Wissbegierde im Bereich von Blackout und Co. stillen und dabei gutes Geld verdienen, fragte die „Krone“ anlässlich des internationalen Tages der Katastrophenvorbeugung bei den wirklichen Profis in Sachen Ausnahmesituationen - dem heimischen Jagdkommando - nach.
„An sich selbst und die eigenen Fähigkeiten glauben“
Heikle Geiselbefreiungen, Festnahmen von Kriegsverbrechern, Evakuierungen von gefährdeten Zivilisten, Aufklärungseinsätze in Krisensituationen und vieles mehr bringen die Eliteeinheit nämlich regelmäßig an den Rand der eigenen Belastungsgrenze. Ein Survival-Ausbildner gibt, aus Sicherheitsgründen anonymisiert, wichtige Tipps: „Zuerst müssen wir einmal davon ausgehen, dass jeder von uns irgendwann in eine Krisensituation kommen wird. Wichtig dabei ist, dass man sich darauf einstellt und auch an sich selbst und die eigenen Fähigkeiten glaubt. Generell gilt in unserer Ausbildung: Man überlebt 30 Tage ohne Nahrung, drei Tage ohne Wasser und nur drei Minuten ohne Plan. Eine gute Vorbereitung ist natürlich das A und O, aber es kommt eben auch auf die richtige Reaktion im Ernstfall an“, so der Elitesoldat.
10 Sekunden entscheiden über Sieg oder Niederlage
Generell raten die Profis, neben der Absicherung der eigenen vier Wände auch unterwegs für den Ernstfall gerüstet zu sein. Einfache Dinge wie Energie-Riegel, Verbandszeug und Desinfektionsmittel oder Rettungsdecke, Powerbank und Bargeld passen in fast jeden Rucksack und machen auch Privatpersonen „allzeit bereit“: „Im Ernstfall müssen die ersten Schritte der Orientierung dienen. Wo bin ich, wo kann ich hin, wo wartet Schutz auf mich? Nach einer kurzen Phase der Verzweiflung muss man rasch versuchen, in die rationale Phase zurückzukommen. Tiefes Durchatmen, der berühmte Schritt zurück und ein Perspektivenwechsel helfen dabei, die innere Ruhe zu finden. Die richtige Atemtechnik bewirkt Wunder“, erklärt der Offizier.
Prinzipiell gelte laut den Profis: zehn Sekunden langes Durchschnaufen und Vergegenwärtigen für zehn Minuten aktives Anpacken. Dieses Detail ist auch im Alltag ein Schlüssel zum Erfolg. Im Sinne der Vorbeugung können Krisen mit guter Taktik gemeistert werden. Richtige Katastrophen kommen ja nur selten vor.
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