Bei einem Auffahrunfall auf der A12 bei Langkampfen kam am Donnerstag ein Tiroler Pkw-Lenker (41) ums Leben. In den vergangenen Jahren ereigneten sich bereits einige tödliche Auffahrunfälle im Stau durch die Grenzkontrollen.
Den Rettungsmannschaften bot sich Freitagvormittag ein schreckliches Bild: Das Opfer befand sich eingeklemmt in dem total zerstörten Pkw, der regelrecht unter dem Sattelauflieger steckte. „Als wir an der Unglücksstelle eintrafen, mussten wir den bereits Verstorbenen mit der Bergeschere aus dem Wrack befreien“, schildert Armin Ungericht, Kommandant der Stadtfeuerwehr Wörgl.
Bulgare lenkte Lkw
Der Unfall ereignete sich um 8 Uhr in Fahrtrichtung Kufstein kurz nach der Abfahrt Kirchbichl bei Kilometer 10,49. Laut Polizei hielt ein 44-jähriger bulgarischer Lkw-Lenker am Ende eines verkehrsbedingten Staus sein Schwerfahrzeug an und schaltete die Warnblinkanlage ein. Der 41-jährige Pkw-Lenker, der hinter dem Bulgaren fuhr, dürfte den stehenden Lkw übersehen haben und dadurch in das Heck des Lkw gekracht sein. Für den 41-jährigen Tiroler, ein Unterländer Familienvater, kam leider jede Hilfe zu spät. Laut Auskunft der Autobahnpolizei Wiesing handelte es sich um den ersten tödlichen Auffahrunfall im Autobahnabschnitt zwischen Wattens und Kufstein im heurigen Jahr.
Tote bei ähnlichen Unfällen
Für Feuerwehrkommandant Armin Ungericht stellen solche Einsätze nach verheerenden Auffahrunfällen nichts Unbekanntes dar. „Ich glaube, dass wir in den Jahren seit Pandemiebeginn bzw. Aufnahme der Grenzkontrollen schon mehr als fünf Tote bei ähnlichen Unfällen im Rückstau hatten“, sagt der Kommandant.
Zu solch psychisch fordernden Einsätzen können wir nicht jeden mitnehmen. Für junge Kameraden wäre das wohl zu viel.
Feuerwehrkommandant Armin Ungericht
Die Stadtfeuerwehr Wörgl stand am Freitag mit insgesamt vier Fahrzeugen und 25 Florianis im – psychisch äußerst fordernden – Einsatz. „Dafür braucht es schon sehr erfahrene Leute, die der großen psychischen Belastung auch tatsächlich gewachsen sind. Wir sind ja alles Freiwillige. Aber über solche Kameraden verfügen wir“, sagt Einsatzleiter Ungericht.
Der Lkw-Lenker blieb unverletzt, die Inntalautobahn musste im Unfallbereich in Fahrtrichtung Kufstein bis 9 Uhr komplett gesperrt werden. In der Folge war sie bis ungefähr 10 Uhr lediglich einspurig befahrbar.
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