Nach Präsidenten-Votum

Wieder einmal Wirbel um fehlende Wahlbeisitzer

Niederösterreich
11.10.2022 06:07

Es hat ja schon fast Tradition: Nach der Wahl ist vor der ÖVP-Kritik an mangelnder Hilfsbereitschaft der übrigen Parteien, was die Bereitstellung von Beisitzern für die Urnengänge betrifft. Diesmal hängt der politische Haussegen in Wiener Neustadt schief - wo die ÖVP gegen die Grünen schießen.

Während Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zu den ersten Gratulanten Alexander Van der Bellens zählte, will die Volkspartei Wiener Neustadt den Grünen ihren Wahlerfolg offenbar nicht gönnen. Noch bevor das vorläufige Ergebnis feststand, kritisierten die Schwarzen in der von Klaus Schneeberger regierten Stadt die mangelnde Hilfsbereitschaft der Öko-Partei in Sachen Wahlbeisitzer. Nachdem nämlich krankheitsbedingt einige der rund 500 Helfer in der „Allzeit Getreuen“ kurzfristig ausgefallen waren, wurde dringend Ersatz gesucht.

„Leider sind die höchsten Repräsentanten der Grünen lieber zu Hause auf dem Sofa gelegen“, ärgert sich ÖVP-Klubobmann Matthias Zauner. Denn sowohl Stadträtin Selina Prünster als auch Klubsprecher Michael Diller hätten abgesagt, weil sie Zeit mit ihren Familien verbringen wollten. „Für das Feiern danach im eigenen Parteilokal reichte es aber. Das ist undemokratisch, unkollegial und schlichtweg untragbar“, so Zauner.

Hohe Bahnbreite in den Gemeinden
In Feierlaune waren die Grünen aber bestimmt auch in Andlersdorf: In der Gemeinde im Bezirk Gänserndorf kam Amtsinhaber Van der Bellen auf 73 Prozent - seinen Negativrekord fuhr er mit 31,5 Prozent in Dorfstetten im Mostviertel ein. Hier wurde der alte neue Bundespräsident sogar von FPÖ-Mann Walter Rosenkranz überholt, der mehr als 40 Prozent holte. Platz 1 gelang dem Blauen lediglich noch in weiteren drei Orten, nicht aber in seiner Heimat Krems, wo er mit 26,4% aber überdurchschnittlich abschnitt. In der grünen Hofburghochburg Andlersdorf wurde Rosenkranz mit 4,7% regelrecht abgestraft.

Jäher Abschied von der Politbühne
Mehr als im Bund punktete Heini Staudinger in seinem Wohnort Schrems, mit 6,4 Prozent hätte der streitbare Kandidat aber auch dort deutlich eine Stichwahl verpasst. Wer ist nun schuld, wenn man eine Wahl verliert? Laut Staudinger „das System, die Medien und im Waldviertel die Überalterung, die kaputtgehenden Dörfer sowie die fehlende Infrastruktur“. Nach derzeitigem Stand verlässt der Unternehmer nach seiner missglückten Premiere die politische Bühne gleich ganz – die „Krone“ berichtete. Staudinger will aber weiter für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit kämpfen.

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