Gletscher rinnen davon

Auch das Dachstein-Eis stirbt in rasantem Tempo

Oberösterreich
06.10.2022 19:00

Rasanter denn je rinnt am Dachstein der Hallstätter Gletscher davon, so die aktuelle Jahresbilanz. Der Verlust an Eisdecke beträgt im Mittel 2,9 Meter, teilweise schmolzen gar mehr als 6 Meter Eis. „Durch die globale Erwärmung verlieren die Gletscher im Sommer viel mehr Masse, als sie im Winter dazugewinnen“, beschreibt Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) das allgemeine Abschmelz-Phänomen, das Oberösterreich am Dachstein aus der Nähe mitverfolgen kann.

Dieses Abschmelzen zeigt sich am Dachstein besonders alarmierend, wie die Erhebungen von Mag. Klaus Reingruber von Blue Sky Wetteranalysen ergeben: „Das Forschungsjahr 2021/22 war für den Hallstätter Gletscher das schlechteste seit Messbeginn. Er hat in einem Jahr 6 Prozent seines Volumens verloren.“ Dabei spielt es sich nicht nur im Eiskörper, sondern auch auf der Oberfläche ziemlich ab: „Erstmals ist die Schneedecke des vergangenen Winters vollständig bis auf das Gipfelniveau von knapp 3000 Metern geschmolzen.“ Da geht es nicht nur um das schleichende Sterben einer Naturschönheit, wie Reingruber aufzeigt: „Auch Seilbahnen, Skilifte und Klettersteige haben schwer damit zu kämpfen.“

Keine Alarmstimmung im OÖ Landtag
„Wir müssen beim Ausbau der erneuerbaren Energie endlich in die Gänge kommen“, sagt Landesrat Stefan Kaineder und rügt vor allem Oberösterreichs „große Bremsspur“ dabei. Doch im Landtag herrscht noch längst nicht Alarmstimmung: „Nach fast einem Jahr hat heute (Donnerstag, 6. Oktober)) erstmals der Unterausschuss Klimawandel getagt. Ebenso lange haben unsere Anträge auf Behandlung gewartet, um heute maximal Gleichgültigkeit auszulösen“, klagt die grüne Abgeordnete Anne-Sophie Bauer: „Die Klima-Uhr tickt, aber Schwarz-Blau hört es nicht!“

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